"Niemand hat Geld", musste Colin Edwards kürzlich erst wieder feststellen, als er bedauerte, dass Ducati nächstes Jahr nicht mehr mit einem Werksteam in der Superbike-WM mitfahren wird. Bevor der Texaner mit Tech 3 Yamaha in der MotoGP verlängerte, hatte er intensive Gespräche mit dem italienischen Hersteller wegen eines Wechsels in das Superbike-Werksteam geführt und war sich mündlich eigentlich schon einig. Aber bereits damals hieß es, es könnte sein, dass die Werks-Mannschaft 2011 nicht dabei ist - das war vor dem MotoGP-Wochenende auf dem Sachsenring.

Dann wurde der Wechsel von Valentino Rossi ins MotoGP-Werksteam von Ducati offiziell und alles änderte sich. "Das kostet sie viele Ressourcen, aber damals hatten sie noch vor, in der Superbike zu bleiben. Sie wollten aber, dass ein paar Regeln angepasst werden. Das passierte aber nicht und sie meinten nur: 'Vergessen wir es. Wir werden nicht in einer Serie fahren, die wir nicht gewinnen können.'", sagte Edwards gegenüber SuperBikePlanet.com. Und natürlich war es auch eine Geldfrage. Genau dieses Thema ist auch jenes, das Edwards zum Erzürnen bringt, denn dadurch fühlen sich einige Fahrer dazu gedrängt, ihre Dienste in der MotoGP für lau anzubieten. Das kann der Texaner überhaupt nicht gutheißen.

"Das ist verdammt verblödet, um es einfach zu sagen. Es sind diese Idioten, die es anderen schwer machen, denn sie... niemand hat wirklich viel Geld und wenn sie [die Teams] dann glauben, sie können einen ebenbürtigen oder nur geringfügig schwächeren Fahrer bekommen, dann denken sie: 'Vielleicht schafft er dieses Jahr den Durchbruch, aber egal, wir müssen ihm nichts bezahlen. Toll, lasst ihn unterschreiben.' Und er lebt dann vom Geld der Stiefel-, Helm- und Kombisponsoren. Das ist lächerlich, einfach lächerlich. Aber was soll man tun? Ich nehme an, das ist einfach Business. Auf der ganzen Welt läuft es so. Selbst wenn man Dämmstoff oder Rigips oder sonst was verkauft, dann wird man die Preise senken, wenn die Zeiten schlecht sind", sagte Edwards.