Schrötter und Cortese im Interview (04:08 Min.)

2017 wartet ein Jahr des Umbruchs auf die Dynavolt-Intact-GP-Mannschaft. Viele Vorzeichen haben sich geändert. Das beginnt auf der Fahrer-Seite, schließlich hat man Jonas Folger wegen dessen MotoGP-Aufstieg ziehen lassen müssen, und zieht sich bis hinunter in die Nachwuchsarbeit. Motorsport-Magazin.com hat für euch im Zuge der Team-Präsentation in Memmingen den Überblick behalten und stellt euch alle Neuerungen vor:

Marcel Schrötter

Die offensichtlichste Neuerung ist der zweite Fahrer neben Sandro Cortese. Jonas Folger ist nach der Saison 2016 in die MotoGP zu Tech3-Yamaha aufgestiegen. Doch das Team bildet weiterhin das deutsche Dream Team in der WM. Denn am Brünn-Wochenende verkündete man offiziell die Verpflichtung von Marcel Schrötter als Ersatz für Folger. Dass damit auf Schrötter von nun an noch größerer Druck lastet, weiß er selbst: "Als Fahrer in einem deutschen Team sind die Erwartungshaltungen gestiegen. Das betrifft nicht nur meine persönlichen Zielsetzungen, sondern auch die von mir erwarteten Leistungen."

Suter-Chassis

Marcel Schrötter neben der neuen Suter von Dynavolt Intact GP, Foto: Dynavolt Intact GP
Marcel Schrötter neben der neuen Suter von Dynavolt Intact GP, Foto: Dynavolt Intact GP

Stichwort Leistungen: Über das Potenzial des Teams herrscht derzeit noch etwas Unklarheit. Denn 2017 setzt man erstmals nicht mehr auf Material von Kalex Engineering, sondern wagt den Schritt zur Schweizer Konkurrenz von Suter Racing. Im Team sah man den Schritt von Anfang an eher als Chance denn als Risiko. "Der Charakter der Suter ist komplett anders als das der Kalex, das Handling ist vielleicht etwas besser. Die Reifen werden in der Moto2 immer härter. Deshalb war es wichtig, dass der Grip besser war", so Jonas Folger, der erstmals für das Team auf der Suter ausrückte.

Sandro Corteses Crew

Auch bei Stammfahrer Sandro Cortese, um den das Team herum einst aufgebaut wurde, bleibt kaum ein Stein auf dem anderen. Nach einer Saison 2016 mit Pleiten, Pech, Pannen und nur dem Podium auf Phillip Island als Lichtblick, entschloss man sich zu einem radikalen Schritt. Denn für die neue Saison erhält Cortese eine völlig neue Boxencrew. Nach vier Saisons bei Dynavolt Intact GP eine komplett neue Situation also für Cortese, wie er auch im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com anmerkte: "Für mich ist die Situation also wie für Marcel: Ich fühle mich auch wie in einem neuen Team."

Matthias Meggles Einsatzbereiche

Matthias Meggle startet 2017 auch in der Junioren-WM der Moto3, Foto: ADAC/Schneider
Matthias Meggle startet 2017 auch in der Junioren-WM der Moto3, Foto: ADAC/Schneider

Für Dynavolt Intact GP's Nachwuchsfahrer Matthias Meggle ist 2017 ein intensives Renn-Programm vorgesehen. Meggle befindet sich seit dem Vorjahr unter den Fittichen der Memminger Mannschaft und bestritt 2016 den Red Bull Rookies Cup. Dort wird er auch 2017 wieder an Start gehen, doch zusätzlich sind auch Einsätze in der Junioren-WM der Moto3-Klasse geplant. Das Team führt Meggle also schrittweise an das Niveau der Motorrad-WM heran und baut ihn behutsam auf. Neben der Förderung von Meggle tut man 2017 aber noch mehr für den deutschen Motorrad-Nachwuchs.

Racing Academy Sachsenring

Denn im ADAC NEC geht man eine Kooperation mit der Racing Academy Sachsenring um Teammanager Dirk Reißmann ein. Als Fahrer gehen der 13-jährige Marvin Siebdraht sowie der um ein Jahr ältere Paul Fröde für RAS Intact GP an den Start. "Wir haben uns entschieden, die gegebenen Möglichkeiten bei uns am Sachsenring zu nutzen und eine Basis aufzubauen. Marvin und Paul kommen beide aus dem Leistungszentrum. Die Kooperation mit Intact GP kam durch Gespräche zustande und dem gemeinsamen Ziel, den Nachwuchs zu fördern", erklärt Reißmann.