Der 28-jährige Australier Anthony West, ein anerkannter Regenspezialist, führte die Liste lange Zeit an und wurde erst von Platz eins verdrängt, als der Japaner Shoya Tomizawa eine kurze Phase mit leichterem Nieselregen noch besser zu nutzen verstand.

"Bei nassem Wetter machen sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Motorrädern kaum bemerkbar, und es war ein Riesenspaß, um die Top-Platzierungen mitzukämpfen", sagte West. "Am Ende hätte ich Tomizawa und seine Bestzeit gerne nochmals angegriffen, doch es regnete zu stark, und wir mussten uns mit Rang zwei begnügen. Doch immerhin waren wir bislang konkurrenzfähig, auch wenn sich das Motorrad auf den holprigeren Sektionen der Strecke stark bewegt hat."

Motorproblem gelöst

"Wir alle kennen Anthonys außergewöhnliche Fähigkeiten im Regen, und heute hat er abermals unter Beweis gestellt, wie schnell er bei nassen Bedingungen ist", erklärte MZ-Geschäftsführer Martin Wimmer. "Wir haben gleichzeitig aber auch hart daran gearbeitet, das Motorrad zu verbessern, und wir hoffen, dass dieses Wochenende für MZ zum Wendepunkt einer bisher schwierigen Saison werden wird."

Vor allem ein mysteriöser Verlust an Motorleistung bei steigenden Motortemperaturen hatte MZ in den vorangegangenen Rennen zurückgeworfen. Bei ausgiebigen Prüfstandstests nach dem Italien-Grand Prix in Mugello stellte sich schließlich heraus, dass der Motor in dem exklusiven Stahlgitterrohrrahmen der MZ nicht genügend Raum hatte, sich den steigenden Temperaturen entsprechend auszudehnen.

"Diese Entdeckung unseres Teammanagers Ralf Waldmann war die Antwort auf all unsere Fragen", so Martin Wimmer weiter. "Wir haben daraufhin die Motoraufhängung modifiziert, und die fehlende Motorleistung kehrte sofort zurück. Wir sind sehr zuversichtlich, das Problem gelöst zu haben. Endgültig bestätigen können wir das natürlich erst bei trockenen Bedingungen!"