Die Knöpfe am Lenkrad, die Zusammenarbeit mit dem Team, Rubens Barrichello fühlt sich nach zwei Monaten bei Williams bereits wie zuhause. "Es fühlt sich an, als ob ich in den letzten fünf Jahren hier gefahren wäre", sagt der Rekord-GP-Starter.

"Ich habe viel Erfahrung, aber das Wichtigste ist, dass ich motiviert bin", betont Barrichello. "Die Erfahrung gibt es gratis, aber ich fühle mich wie ein 18-Jähriger und verschwende keinen Gedanken daran aufzuhören. Ich bin sehr konkurrenzfähig und erreiche beim Speed gerade meinen Höhepunkt. Ich bin sehr motiviert und habe Spaß."

Barrichello kein Oberlehrer

Rubens Barrichello ist voll motiviert., Foto: Sutton
Rubens Barrichello ist voll motiviert., Foto: Sutton

Als Lehrer für seinen jungen Teamkollegen Nico Hülkenberg sieht er sich deswegen aber nicht. "Ich gebe mein Bestes für das Team, damit wir uns verbessern. Aber ich bin kein Lehrer für Nico." Die Bestzeit seines Teamkollegen vom Freitag erklärt Barrichello damit, dass das Team dem Deutschen eine Chance geben wollte, sich auf das Qualifying einzuschießen.

"Sie haben ihm frische Reifen und wenig Sprit gegeben, damit er das Auto unter diesen Bedingungen kennen lernen konnte." Unter diesen Voraussetzungen sei er eine sehr gute Zeit gefahren, obwohl Barrichello glaubt, dass Fernando Alonso noch etwas mehr Benzin im Ferrari-Tank hatte. "Hoffentlich darf ich morgen auch mit weniger Sprit fahren." Bislang habe die Aufmerksamkeit bei den ersten drei Tests voll auf der Zuverlässigkeit gelegen. Das habe gut funktioniert.

"Wir sind viele Kilometer mit dem Cosworth-Motor gefahren und ich muss ihnen gratulieren, sie haben die Probleme beim ersten Test schnell gelöst und wir sind mit der Leistung zufrieden." An der Fahrbarkeit und einigen technischen Problemen müsse man noch etwas arbeiten, aber dafür seien Tests da. "Ich bin optimistisch, dass Williams und Cosworth gut zusammenarbeiten werden."

Williams als Fahrerlagergespräch

Das Team ging von Anfang an davon aus, dass man in Barcelona ein anderes Paket mit neuen Aerodynamikteilen haben würde. "Wir haben uns seit Valencia um gut eine Sekunde verbessert", zeigte sich Barrichello zufrieden. "Wir fühlen uns konkurrenzfähig. Williams Cosworth kann eines der Teams werden, das dieses Jahr überrascht." Gleichzeitig möchte Barrichello mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben. Denn noch lasse sich das Kräfteverhältnis nur schwer einschätzen.

"Nicos Zeit gestern war das erste Mal, dass wir mit Low-Fuel gefahren sind. Da waren die Leute zum ersten Mal überrascht und auf einmal redet das gesamte Fahrerlager über Williams", amüsiert sich Barrichello. "In diesem Winter wäre es aber sehr einfach gewesen, der Held der Testfahrten zu sein. Wenn ich etwas Sprit rausgenommen hätte, hätte ich bei jedem Test Erster sein können. Aber hätten wir dann das gelernt, was wir jetzt wissen? Ich denke nicht."