Es schien als wären die Medienvertreter und Fans noch aufgeregter als Michael Schumacher selbst. Alle wollten die ersten Runden des siebenfachen Champions in Valencia miterleben. "Ich fühle mich im Auto sehr wohl. Die Sitzposition und alles Andere passen soweit, dass ich gleich loslegen könnte, was eigentlich ungewöhnlich ist. Da spielt sicher die Erfahrung eine Rolle, die ich und Ross [Brawn] haben, dass alles gleich so gut harmoniert", erklärte Schumacher.

Der Deutsche ging am Montagnachmittag das erste Mal auf die Strecke und bewies mit der drittbesten Zeit, dass er mit den Jungen mithalten kann. Teamkollege Nico Rosberg fehlten fünf Zehntel auf die schnellste Zeit von Schumacher, was der Deutsche allerdings nicht überbewerten will. "Nico hat heute Morgen nur Fahrten gemacht, um das Auto zu checken, insofern darf man die Zeiten nicht als Anhaltspunkt nehmen. Was man sicher als Anhaltspunkt nehmen kann, sind die Zeiten zwischen Ferrari und uns - wahrscheinlich auch Sauber", verriet Schumacher.

"Altes Auto"

Felipe Massa sicherte sich die erste Bestzeit im neuen Jahr. "Generell war Ferrari heute sehr konstant und flott unterwegs. Das haben wir aber auch ganz gut hinbekommen. Wir scheinen auf einem guten Weg zu sein. Dass Ferrari ein Team ist, das es zu schlagen gilt, ist kein Wunder", erklärte der Deutsche. Dabei war es für Schumacher schon ein komisches Gefühl, als Mercedes GP-Pilot seinem Ex-Ferrari-Teamkollegen Felipe Massa auf der Strecke zu begegnen. "Es ist eine witzige Konstellation: ich in einem silbernen Auto und sehe mein 'altes Auto' auf der Strecke. Felipe ist wie mein kleiner Bruder. Wir haben uns gefreut und gewunken, insofern ist die Atmosphäre zwischen mir und Ferrari eine sehr angenehme", erzählte der 41-Jährige.

Der Nacken machte Schumacher keine Schwierigkeiten. "Den Nacken habe ich gut eingeölt. Alles Rostige ist entfernt, insofern kann es vorangehen. Ich fühle mich sehr gut. Ich denke, dass die Zeiten das halbwegs bestätigen. Ich kann mit den anderen mithalten. Ob ich das letzte bisschen noch herausholen kann wie früher, wird sich zeigen", meinte Schumacher. Wichtiger sei es, dass man von vornherein ein Auto hat, das zuverlässig und halbwegs schnell ist. "Nicht jeder spielt mit offenen Karten. Erst in Bahrain werden wir sehen, wie das Kräfteverhältnis aussehen wird. Denn in Bahrain wird jedes Team mit seinem endgültigen Aerodynamikpaket auftreten", erklärte Schumacher.