Robert, Deine Verbindung zu Renault reicht weit zurück. Wie ist es, jetzt für sie in der Formel 1 zu fahren?
Robert Kubica: Ich bin sehr glücklich, hier zu sein. Ich habe eine lange Geschichte mit Renault und meine Formelkarriere 2001 in einem Formel Renault begonnen. 2005 wurde ich Meister in der World Series by Renault. Dadurch bekam ich die Chance, für das Renault F1 Team zu testen und begann meine Reise in der Formel 1. Obwohl ich mit BMW einen anderen Weg eingeschlagen habe, ist es toll, wieder bei Renault zu sein mit denen ich schöne Erinnerungen verbinde. Ich kenne hier bereits viele Leute und habe im Winter gesehen, wie motiviert alle sind, um unsere Konkurrenzfähigkeit zu verbessern und Rennen zu gewinnen.

Du hast die Entwicklung des neuen Autos im Winter verfolgt. Was sind Deine ersten Eindrücke?
Robert Kubica: Der R30 ist aufgrund des Tankverbots größer als der R29, was einen großen Einfluss auf das Fahrzeugdesign hat. Im letzten Jahr war Renault nicht so konkurrenzfähig, also bleibe ich realistisch. Wir müssen viel Boden gutmachen, wenn wir an der Spitze mitfahren wollen. Aber das Team hat sich schon lange auf das Auto für 2010 konzentriert und ich bin überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Selbst wenn wir die Saison im Mittelfeld beginnen sollten, bin ich sicher, dass wir die anderen Teams während der Saison einholen können.

Renault ist erst Dein zweites Formel-1-Team. Ist diese neue Herausforderung aufregend?
Robert Kubica: Absolut! Ich bin noch immer ziemlich neu in der Formel 1 und ich freue mich darauf, neue Leute zu treffen und zu lernen, wie ein anderes Team funktioniert. Wie ich schon gesagt habe, fühle ich eine besondere Verbindung zum Team und ich mag die Einstellung von Renault zum Rennsport. Die Atmosphäre hier ist sehr freundlich und offen und das Team weiß, wie man gewinnt. Ich fühle mich hier sehr wohl.

Werden sich das Tankverbot und die schmaleren Vorderreifen sehr auf die Rennen auswirken?
Robert Kubica: Ich glaube nicht, dass es einen großen Einfluss auf die Rennen haben wird, aber es wird sicher das Fahrzeugverhalten verändern. Es wird riesige Unterschiede zwischen den Zeiten im Qualifying und am Beginn des Rennens geben. Wenn das Auto vollgetankt ist, ist es rund 150 kg schwerer und das wird sich auf den Fahrstil auswirken - besonders auf die Bremspunkte. Bei den schmaleren Vorderreifen müssen wir aufpassen, dass wir sie nicht zu schnell zu stark verschleißen. Wir müssen das Setup und die Gewichtsverteilung daran anpassen.

Was sind Deine Ziele für die Saison 2010?
Robert Kubica: Das ist eine schwierige Frage. Angesichts der Erfahrung der letzten Jahre weiß ich, dass man zu Saisonbeginn nie genau weiß, was man erwarten kann. Die Dinge können sich so schnell ändern, gerade im Winter. Als ich 2008 bei Sauber war, hat das Auto unsere Erwartungen nicht erfüllt, aber innerhalb eines Monats haben wir es herumgerissen und ich fuhr in Bahrain auf die Pole. Die Dinge können sich sehr schnell ändern, weshalb es schwierig ist, meine Ziele zu benennen. Meine einzige Hoffnung ist, dass das Auto einfach zu fahren ist, weil die neuen Regeln Autos bevorteilen, die nicht zu sensibel sind - wir brauchen ein Auto, dass sich unter vielen verschiedenen Bedingungen konstant verhält.