Vitaly, du wurdest gerade als Renault-F1-Fahrer bekanntgegeben. Du musst begeistert sein...
Vitaly Petrov: Ja, absolut! Für mich war das ein langer Winter und ich war recht nervös, als ich sah, dass ein Fahrervertrag nach dem anderen vergeben wurde. Aber ich habe immer daran geglaubt, dass ich eines Tages zum Zug komme und dank Renault ist es nun endlich wahr geworden. Als ich 2003 erstmals einen Formel Renault 2.0 fuhr, konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich eines Tages für Renault in der Formel 1 fahren würde, es wird also wirklich ein Traum für mich wahr. Ich kann es jetzt nicht erwarten, im Cockpit zu sitzen und meine allererste Runde in einem Formel-1-Auto zu fahren. Ich bin mir sicher, es wird sich fantastisch anfühlen.

Freust du dich darauf, mit Robert Kubica zu arbeiten? Kennst du ihn schon?
Vitaly Petrov: Ich habe Roberts Fortschritte in der Formel 1 bereits seit mehreren Jahren verfolgt und er ist ein echt netter Kerl. Wir kommen beide aus Osteuropa und wir mögen beide Rallyes und Eisrennen - Robert ist für mich also beinahe der perfekte Teamkollege. Er ist bereits seit vier Jahren in der Formel 1 und hat ein Rennen gewonnen, ich bin mir also sicher, dass ich viel von ihm lernen kann. Ich weiß, dass Robert wollte, dass ich zum Team komme, also möchte ich ihm für seine Unterstützung danken.

Wir wirst du dich physisch und mental auf die Saison vorbereiten?
Vitaly Petrov: Die physische Seite ist viel einfacher, da Fitness-Training Teil meines Lebens ist und ich mich schon fit genug fühle. Vielleicht sollte ich mit meinem Renault-Trainer noch etwas mehr an der Stärkung meines Nackens arbeiten, damit ich keine Probleme bekomme. Die mentale Seite ist etwas schwieriger, denn es braucht Zeit, bis ich realisiert habe, dass ich ein Formel-1-Fahrer bin und in Bahrain am Start stehen werde. Ich werde auch der erste Russe sein, der in der Formel 1 fährt, es wird also viel Interesse und Erwartung geben. Ich sorge mich deswegen aber nicht, da ich genug Zeit habe, um mich an die Aufmerksamkeit zu gewöhnen und auf die Saison vorzubereiten. Die nächsten vier Wochen werden bei den Tests besonders wichtig, da ich das Team kennenlerne und eng mit allen zusammenarbeite, um sicherzustellen, dass ich bereit bin.

Worauf freust du dich dieses Jahr am meisten?
Vitaly Petrov: Ich freue mich auf jedes Regenrennen und die Stadtkurse. Das liegt daran, dass ich meine Laufbahn in Russland mit Rallye-Sprints und Eisrennen begonnen habe, ich fühle mich bei rutschigen Bedingungen also wohl. Ich habe auch mein erstes GP2-Rennen in Valencia auf nassem Geläuf gewonnen, als ich auf feuchter Strecke mit Slicks gestartet bin. Zuerst muss ich aber erst einmal sehen, wie sich ein Formel-1-Auto im Regen anfühlt.

Was sind deine Ziele für das bevorstehende Jahr?
Vitaly Petrov: Ich will von diesem erfolgreichen Team und von Robert so viel wie möglich lernen. Ich bin so stolz, hier zu sein und will den bestmöglichen Job abliefern. Wenn die Tests beginnen, werden wir abschätzen können, wo der R30 im Vergleich zu den anderen Teams steht. Davor ist es also zu früh, um Ziele auszugeben. Ich kann nur sagen, ich werde versuchen, so nahe wie möglich an Robert dran zu sein und kann für das Team hoffentlich regelmäßig Punkte holen.