Neun Reifenhersteller engagierten sich in der 60-jährigen Geschichte der Formel 1 in der Königsklasse (Avon, Bridgestone, Continental, Dunlop, Englebert, Firestone, Goodyear, Michelin, Pirelli). Bis Ende 2010 wird das so bleiben: Danach zieht sich der derzeitige Einheitsreifenhersteller Bridgestone zurück. Die FIA dürfte also bald eine Ausschreibung für einen neuen Einheitsreifenhersteller beginnen.

Zum letzten Mal war das 2006 der Fall. Damals ging wenig überraschend Bridgestone als Gewinner hervor. Neben den Japanern interessierte sich auch Pirelli für diese Rolle und auch Kumho werden seit 2003 F1-Pläne nachgesagt, die aber nie Realität annahmen. Derzeit ist Kumho Einheitsreifenlieferant der Formel 3 Euro Serie. Der Vertrag läuft noch bis Ende 2011. Pirelli engagiert sich derzeit im Sportwagen- und Rallyebereich. Ab 2010 rüstet man auch die neue GP2 Serie aus.

Wer könnte noch als neuer Reifenhersteller in Frage kommen? Goodyear hat zweifelsohne viel Formel-1-Tradition. Das Unternehmen gewann 368 von 495 Grand Prix. Derzeit engagiert sich Goodyear in diversen amerikanischen Dragster und Short Track Meisterschaften und ist offizieller Reifenpartner der NASCAR. Über ein Joint-Venture mit Sumitomo Rubber Industries hält Goodyear auch Anteile an Dunlop, die als Einheitsreifenhersteller in der DTM aktiv sind.

In den unteren Motorsportkategorien ist Cooper Tires das Pendant zu Kumho: Cooper stattet unter anderem die Atlantic Championship in den USA und die Britische Formel 3 mit Reifen aus. Die unterschiedlichen Reifen der Formel 3 Euro Serie und der Britischen Formel 3 sorgen regelmäßig für Probleme bei den gemeinsamen Rennen in Zandvoort/Zolder und Macau.

Michelin entschied sich 2006 nicht für die Rolle eines Einheitsreifenherstellers anzutreten. Das Unternehmen hatte sich zuvor wegen des Tyregate-Skandals von Indianapolis 2005 mit der FIA und vor allem deren Präsidenten Max Mosley zerstritten. Offiziell möchte man nur in einem Wettbewerbsumfeld in der Formel 1 antreten. Aber vielleicht ändert sich das ja mit dem neuen FIA-Präsidenten, der auch noch Franzose ist...