Nachdem man zu Saisonbeginn einen absoluten Fehlstart hingelegt hat, strotzt man bei McLaren Mercedes nach der Doppel-Pole und dem zweiten Platz von Lewis Hamilton in Valencia vor Selbstbewusstsein. 2010 will man im deutsch-britischen Rennstall wieder ein Wörtchen um den Titel mitreden. "Wir sind für die neue Saison äußerst zuversichtlich. Das Reglement ist zwar anders, aber es ist viel mehr eine Evolution als eine Revolution", erklärte McLaren Management-Direktor Jonathan Neale.

Fakt ist, dass der MP4-24 sich von einer lahmen Ente in ein Siegerauto verwandelt hat, wie der Sieg in Ungarn beweist. "Wenn wir immer noch hinten im Feld herumkrabbeln würden, während wir mit dem Bau des neuen Autos beginnen - das sollte im nächsten Monat passieren - dann wäre ich mehr besorgt als ich es jetzt bin", verriet Neale. Man werde aber im Team nicht selbstgefällig, auch wenn man das beste KER-System - das bis zu drei Zehntel pro Runde bringt - und ein sehr gutes Motorenpaket habe.

Noch nicht der Maßstab

"Im Vergleich zu den Chassis der anderen Teams, wird klar, dass wir zwar ein konkurrenzfähiges Paket haben, aber nicht der Maßstab sind, was Chassis und Aerodynamik betrifft. Wir werden uns deshalb nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, sondern hart weiter arbeiten, um das aktuelle Auto zu verbessern und nächstes Jahr konkurrenzfähig zu sein", betonte Neale. Das Reglement für 2010 sieht im Aerodynamikbereich keine fundamentalen Änderungen vor.

Mit dem Verbot des Nachtankens verändert sich lediglich das Gewicht des Autos. "Wir müssen den Sprit transportieren, den wir für das gesamte Rennen benötigen. Das hat Auswirkungen auf die Gewichtsverteilung und den Vorderreifen. Aber das Wesentliche, was die Aerodynamik betrifft, basiert auf der bereits vorhandenen Technologie und der Fortsetzung der stabilen Plattform, die wir besitzen", weiß Neale.