McLaren hat an seinem Auto in diesem Jahr schon einiges geändert, um den zunächst vorhandenen Rückstand auf die Spitze wettzumachen. Bislang hat das alles gut funktioniert und in Valencia ging das Team einen weiteren Schritt. Es wurde mit kürzerem Radstand gearbeitet, da man sich dadurch erhoffte, die Siegchancen in der gesamten zweiten Saisonhälfte zu erhöhen. Nicht geholfen wurde dem Rennstall allerdings durch den Mangel an Ersatzteilen aufgrund der Werksschließung im Sommer, denn dadurch gingen im zweiten Training viele Kilometer verloren.

"Jeder hat hart gearbeitet; ich bin mir sicher, in allen Teams, in unserem auf jeden Fall. Wir haben eine Reihe von Update-Paketen, wie heute zu sehen war, auch wenn wir vielleicht nicht genügend Neuteile mithaben. Aber wir hatten ein neues Fronflügelpaket, das wir mit Heikki heute Morgen probiert haben. Wir hatten Unterboden-Modifikationen, die wir mit Lewis probiert haben und wir hatten an Lewis' Auto heute einen kürzeren Radstand; das sehen wir uns für die schnelleren Strecken an, für Vorteile in Spa und danach", erklärte Teamchef Martin Whitmarsh am Freitag.

Er betonte, dass noch voll am Auto für dieses Jahr gearbeitet wird. Die Formel 1 verlange einfach, dass man jedes Rennen besser werde, wobei McLaren aber in einer anderen Situation sei als Brawn GP und Red Bull. "Wir müssen darauf schauen, dass wir nächstes Jahr von Beginn an ein schnelles Auto haben. Es werden viele Anstrengungen unternommen, um das ebenfalls sicherzustellen." Am Freitag trat das aber kurzfristig in den Hintergrund, denn Hamiltons Standzeit bedauerte Whitmarsh sehr. "Wir wussten, wenn wir den Radstand ändern, müssen wir auch den Unterboden, die Nase und die Anordnung des Vorderflügels umbauen; wir hatten auch die Vorderachse verschoben. Dadurch fehlten uns Teile. Lewis beschädigte sich zu Beginn von P2 die Nase und wir haben Teile, die hier eigentlich nur auf der Durchreise sind. Ich fühle mich nicht beschämt, ich fühle mich frustriert."