Ein wenig konnte Nico Rosberg das Podest auf dem Hungaroring riechen und es fehlte auch nicht viel dorthin. Beim Stopp verlor der Deutsche beim Ansetzen des Tankstutzens rund zwei Sekunden und die fehlten ihm dann, als er herausfuhr. "Ja, es war dann sehr schwer nach dem Stopp mit den kalten Reifen. Der Mark hat mich da einfach überholt. Das ist so, damit muss man leben. Es stellt sich immer die Frage, wie viel riskierst du. Da kannst du mit kalten Reifen auch eine große Dummheit machen. Mehr war halt nicht drin", meinte Rosberg gegenüber Motorsport-Magazin.com. Hätte er vorne bleiben können, wäre es das Podium gewesen, davon war Rosberg überzeugt. Ein wenig hoffte er noch darauf, dass ein Auto kaputt gehen würde, wusste aber, dass das heutzutage kaum noch passiert. Webber war am Schluss auf den weichen Reifen in jedem Fall zu schnell.

Klarerweise war Rosberg ein wenig enttäuscht, dass er dann nur Vierter geworden war, fand es aber gut, dass er sich über einen vierten Platz ärgern kann. "Es ist schön, zu sehen, dass wir uns kontinuierlich steigern und immer da sind. Man muss aber aufpassen. Von hinten kommen da einige. Beispielsweise McLaren, das ist Wahnsinn, dass die heute gewonnen haben. Vor zwei Rennen waren sie 18. in der Startaufstellung und haben jetzt gewonnen. Das ist unglaublich. KERS spielt da aber auch eine sehr große Rolle", erklärte er. Rosberg fand es vor allem für die Zuschauer gut, dass es sich mitten in der Saison so drehen kann und lobte auch den Schritt, den Ferrari gemacht hat.

Unverstandene Reifen

Anders sah die Angelegenheit bei Brawn GP aus. Rosberg wunderte sich, dass das Team das dritte Rennen in Folge Probleme hatte. "Das ist eine Überraschung, wobei das hier wieder eine Strecke war, wo die Reifen Probleme machten. Damit hat Brawn die meisten Schwierigkeiten. Ich denke, das hilft ihnen nicht. Man glaubte ja, dass das hier kein Problem sein wird, es war aber nicht so heiß und dadurch doch ein Problem." Auch bei Williams waren die Reifen nicht besonders gut gelaufen. Der harte lief besser, sei am Ende aber eine Katastrophe gewesen. Der weiche sei insgesamt schwierig gewesen. "Die Reifen haben nicht gehaftet. Das ist ein großes Problem in der Formel 1, das keiner versteht."

Schwer zu verstehen war für Rosberg auch nach wie vor der Unfall von Felipe Massa am Samstag. Er sei schockiert, dass so etwas passieren kann, meinte er. Am Sonntag dachte er kurz daran, als er an dem Punkt vorbeifuhr, wo der Unfall passiert war. "Man schaut da nicht, ob etwas auf der Strecke ist. Man schaut nach vorne, man schaut auf die nächste Kurve. Man sieht es nicht kommen. Das war recht beängstigend", erklärte er. Er war sich sicher, hätte Massa das Teil gesehen, hätte er ausweichen können. Statt auf dieses schlimme Ereignis blickte Rosberg lieber nach vorne auf Valencia. Denn er war überzeugt, dass es dort für Williams wieder gut laufen wird. Zwischendurch gibt es Urlaub. "Erst geht es nach Hause, dann vielleicht nach Ibiza oder so."