Varianten zur Aussprache von Jaime Alguersuari gibt es im Paddock des Hungaroring mittlerweile viele, sein Teamchef Franz Tost hat für den jungen Spanier aber nur ein Ziel: er soll sich durchsetzen. Der Österreicher erwartet sich viel von seinem neuen Piloten, auch wenn einige Fahrer der Meinung sind, dass es noch zu früh für ihn ist. "Wir erwarten, dass er schnell ist. Wir erwarten, dass er ein sehr maßvoller und hoch befähigter Fahrer ist. Als Red Bull und vor allem Dietrich Mateschitz entschieden, ein zweites Team zu haben, war eines der Hauptziele, jungen Fahrern, vor allem aus dem Red Bull Young Driver Programme, eine Chance in der Formel 1 zu geben", sagte der Toro-Rosso-Teamchef.

Als es dann dazu kam, dass sich das Team entschied, Sebastien Bourdais auszuwechseln, wurden die Daten aller Red-Bull-Nachwuchsfahrer studiert und letztendlich stellte sich Alguersuari als der erfahrenste, erfolgreichste und bereiteste Fahrer heraus. "Deswegen haben wir uns für ihn entschieden. Ich bin überzeugt, er wird eine gute Leistung bringen und erfolgreich sein." Wie lange Alguersuari bei Toro Rosso bleiben wird, wollte Tost nicht verraten, er meinte nur, dass die Dauer seines Formel-1-Einsatzes von seinem Gasfuß abhängen wird. "Je schneller er ist, desto länger wird er bei uns im Auto sein. Lassen Sie es mich so sagen: er wird bei Toro Rosso ausgebildet und dann geht er zu Red Bull Racing, denn das ist das Ziel."

Gute Basis

Dass Alguersuari noch Erfahrung fehle, wollte Tost nicht gelten lassen. Er habe bislang 118 Rennen gefahren, habe 17 Mal gewonnen und sei 46 Mal auf dem Podest gestanden, betonte er. "Er gewann voriges Jahr die britische Formel 3 Meisterschaft und dieses Jahr steigert er in der World Series by Renault seine Leistung von Rennen zu Rennen. Voriges Wochenende war er in Le Mans am Samstag Vierter und am Sonntag dann als Dritter auf dem Podium. Das ist eine ganz gute Basis, um in die Formel 1 zu kommen", sagte der Österreicher. Außerdem gebe es durch das neue Reglement keine Tests mehr, weswegen es so oder so nicht einfach sei, neue Fahrer in die Formel 1 zu bringen. Man müsse sie einfach fahren lassen und Alguersuari habe genug Erfahrung, um gute Arbeit zu leisten.

Dass ernsthaft darüber nachgedacht wurde, Sebastien Loeb statt Bourdais in der zweiten Saisonhälfte ins Auto zu setzen, musste Tost verneinen. Er habe keinen Kontakt mit dem Rallye-Weltmeister gehabt, kannte aber eine einfache Erklärung für die Gerüchte. "Wie ihr wisst, arbeitet Sebastien mit Red Bull. Für mich ist er der momentan beste Rallye-Fahrer und er hatte voriges Jahr einen beeindruckenden Test mit Red Bull Racing. Ich kann nur annehmen, dass er dachte, dass er vielleicht ein paar Rennen fahren hätte können, wenn Bourdais ersetzt wird. Er fährt aber in der WRC und sein Einsatz war von Seite von Toro Rosso geplant. Wir setzen auf junge Fahrer und deswegen haben wir das nicht besprochen oder verhandelt."