Mit 17 Jahren absolvierte Nico Rosberg seinen ersten Formel-1-Test für Williams. Seit vier Jahren fährt er Rennen für das Team. "Ich bin dem Team sehr verbunden", gesteht er. Nicht nur, weil schon sein Vater mit Williams den WM-Titel gewonnen hat. "Sam Michael hat mich tierisch unterstützt und gesagt, mich müsste man halten." Genau das versucht das Team um Frank Williams und Patrick Head jetzt. "Seit einigen Wochen sind sie enthusiastisch dran", sind ihm die Lobpreisungen seiner Chefs nicht entgangen.

"Für die Zukunft bin ich in einer guten Position." Nicht nur bei Williams, auch Teams wie McLaren und BMW Sauber werden in einem Atemzug mit dem Deutschen genannt. Geld spielt für ihn bei der Entscheidung für 2010 keine Rolle. "Es wird Zeit, dass ich das Auto bekomme, das ich mir wünsche", sagt Rosberg. Er möchte den letzten Schritt machen. Von den Plätzen 4 und 5 der letzten Rennen ganz nach vorne gelangen.

Deswegen analysiert er momentan ganz genau den Markt. "Ich muss mich im Team wohl fühlen, aber auch Faktoren wie das Budget, die Kompetenz der Mitarbeiter, die Erfolge in der Vergangenheit und Gegenwart, die Aerodynamikkompetenz und die Führung spielen eine Rolle." Vor allem das verschobene Kräfteverhältnis dieser Saison macht für ihn die Wahl schwierig. "Im Moment betreibt Williams die stärkste Entwicklung und ich sehe kein Limit auf dem Weg nach oben für uns", lobt er.

Sollte er das Team nach dieser Saison verlassen, könnte er wenigstens zurückblicken und sagen: "Die Entscheidung war damals okay, hier um zwei Jahre zu verlängern." Ein weiteres Kriterium für seine Auswahl ist der Teamkollege. Harmonie ist Rosberg wichtig, aber auch die Frage, ob das Team vielleicht zu sehr auf einen Fahrer fixiert ist. Darüber beklagte sich zum Beispiel Fernando Alonso bei McLaren, als er dort zusammen mit Lewis Hamilton fuhr. "Das muss nicht schwieriger sein, aber man muss es vorher betrachten." Noch hat Rosberg Zeit zur Analyse.