Nach einem guten vierten Platz für Felipe Massa in Silverstone hatte am Nürburgring ein weiterer der in diesem Jahr spärlich gesäten Ferrari-Podestplätze folgen sollen. Die Startpositionen acht und neun für Massa und Kimi Räikkönen sieht man somit auch am Ferrari-Kommandostand zunächst mit gemischten Gefühlen. "Am Morgen waren wir recht zufrieden mit der Performance des Autos im Trockenen. Im Quailifying hatten wir mit extrem schnell wechselnden Bedingungen zu kämpfen - gemessen daran war es gut, mit beiden Autos in die Top Ten zu fahren", resümierte Chris Dyer aus Sicht der Teamleitung.

Allerdings rächten sich die großen Anstrengungen der ersten beiden Sessions am Ende des Zeitfahrens: "In Q3 hatten wir keine neuen weichen Reifen mehr zur Verfügung." So rückten die bestmöglichen Startpositionen in der Prioritätenliste zu Gunsten einer aussichtsreichen Rennstrategie für morgen nach hinten: "Deshalb haben wir uns entschieden, mit viel Benzin an Bord zu starten und so im morgigen Rennen Boden gutzumachen. Unabhängig vom Wetter sollten wir konkurrenzfähig sein."

Ebenso wie die Piloten setzt auch Dyer auf Vorteile gegenüber den KERS-Verweigerern. "Wir hoffen, dass wir am Start das Beste aus den Möglichkeiten von KERS machen, denn die Start-/Ziel-Gerade ist sehr lang." Hinderlich auf dem Weg nach vorne könnten jedoch insbesondere die beiden McLaren-Mercedes sein. "Wir haben eine gute Strategie mit dem Ziel, in die Punkte zu fahren - ein Podestplatz wird aber schwierig", gibt sich Felipe Massa realistisch, der sich in der Bewertung des Samstags des gewohnten Vokabulars seines Teamkollegen Kimi Räikkönen bedient. "Dieses Qualifying war einfach eine Lotterie. Es hätte besser laufen können, aber auch schlechter..."