Mit cooler Miene schritt Nico Rosberg nach dem freien Training durch das Fahrerlager. Der Deutsche ließ sich nicht anmerken, wie sehr die schlechten Ergebnisse ihn nervten. "Klar ärgere ich mich, denn viel schlechter kann man ein Wochenende nicht anfangen. Das war heute am untersten Niveau, aber ich bin keiner, der seine Emotionen nicht im Griff hat und deshalb anfängt loszubrüllen", erklärte Rosberg.

In dieser Saison fast schon ungewohnt, führte der Williams-Pilot am Freitag die Zeitenliste nicht an. Viel mehr ging bei dem Deutschen alles schief, was nur schief gehen konnte. "Das war heute ganz schlecht, grottenschlecht. Wir hatten heute nur Probleme. In der ersten Session hatte ich Getriebeprobleme, in der zweiten Session bin ich die ganze Zeit mit offenem Differential gefahren. Wenn das passiert, dann ist das Auto unfahrbar. Dadurch war es schwierig das Auto auf der Strecke zu halten und den Rhythmus zu finden", erzählte Rosberg.

Hoffen auf den Wettergott

Nach den Plätzen sieben und 13 wollte der Deutsche das Training nur noch abhaken und nach vorne schauen. "In der ersten Sitzung haben wir gar nichts geschafft, in der zweiten Session ging bei mir auch fast gar nichts wegen dem Differential. Das Gute ist, dass eine Strecke wie der Nürburgring mit der Zeit immer mehr Gummi kriegt. Da kann es sein, dass morgen die Strecke schon wieder ganz anders ist als heute. Das könnte uns helfen. Ich bin recht guter Dinge, denn wir haben eine solide Basis und ich glaube schon, dass wir hier etwas erreichen können", verriet der Williams-Pilot.

Eine wichtige Rolle spielt dabei auch das Wetter in der Eifel. Kazuki Nakajima hofft, dass sich der Wettergott im Qualifying von einer milderen Seite zeigt als im Training. "Hoffentlich ist das Wetter morgen konstanter", erklärte der Japaner. Der Wind und die kühlen Streckentemperaturen machten es laut Technikdirektor Sam Michael dem Team nicht leicht. "Die Verhältnisse waren eine echte Herausforderung, vor allem wenn es darum ging, die Reifen auf die optimale Temperatur zu bringen", verriet Michael. Bis morgen Früh werde man bei Williams die Köpfe zusammenstecken und am Setup für das Qualifying basteln.