Dies ist eine komplexe HTML E-Mail., Foto: FOTA
Dies ist eine komplexe HTML E-Mail., Foto: FOTA

"Dies ist eine komplexe HTML E-Mail." Wenn in dem ganzen Pressemitteilungs- und Briefkrieg der vergangenen Wochen und Monate jemals jemand Recht hatte, dann die FOTA mit dieser Warnung zu Beginn des neuesten Presseschreibens im FIA-FOTA-Dauerzwist.

Klar, vielleicht meinte die Teamvereinigung damit die Darstellungsweise der E-Mail, die von manchen Mailprogrammen nicht richtig dargestellt werden könnte, aber andererseits meinen FIA und FOTA ja eigentlich nie in einem ihrer Briefe das, was sie schreiben - ein bisschen zwischen den Zeilen muss man immer lesen. Das macht es wahrlich komplex. Komplexer als das beste Hollywood-Drehbuch.

Denn was bei einem ersten Versuch von John Howett bei einem Teamchefmeeting mit Max Mosley vor einigen Monaten in London Heathrow missglückte, gelang nun den FOTA-Vertretern bei einem Meeting der Technical Working Group am Nürburgring: Ein ebenso vorzeitiges wie dramatisches Ende - mit zwei unterschiedlichen Interpretationsweisen.

Wenn es nach der FIA geht, stürmten die FOTA-Mitglieder grundlos hinaus, wenn es nach der FOTA geht, brach die FIA ihr Wort und hielt sich in mehreren Punkten nicht an die Abmachungen. Wer im Briefwirrwarr genau aufgepasst hat, erinnert sich jedoch daran, dass die FOTA zumindest in zwei Punkten schon im Vorfeld darauf hingewiesen worden war: Max Mosley hatte ihnen in seinem neuesten Brief geschrieben, dass bis auf Weiteres nur Force India, Williams, USF1, Campos GP und Manor GP voll für 2010 eingeschrieben seien und die FOTA-Teams somit nur eine Beraterrolle einnehmen könnten. Warum das so ist, steht wahrscheinlich in einem anderen Brief...

Aber möglicherweise waren Mosleys Briefe der FOTA auch einfach nur viel zu komplex. Wenn die FOTA-Mails schon eine Komplexitätswarnung tragen, muss man für seine Briefe womöglich die Komplexitätsskala erst noch erweitern. Vielleicht sollte Max seinen Briefkopf so abändern: "Le Président. Dies ist ein komplexer Brief."