Um den Fans mehr Überholmanöver zu bieten, krempelte man das technische Reglement 2009 völlig um. Die Einführung von KERS und neue Regeln für die Frontflügel sollten die Rennen diese Saison spannender machen. Doch der England-GP hat gezeigt, dass dieser Plan nicht aufging. "Nico [Rosberg] war eine halbe Sekunde schneller als die Autos vor ihm, aber er kam nicht vorbei. Das waren aber Autos ohne KERS, daher gibt es noch eine Menge Arbeit zu tun", erklärte Williams-Technikdirektor Sam Michael.

Die Regeländerungen würden noch nicht die nötigen Überholmanöver bieten, umso wichtiger sei es, dass die Teams weiterhin versuchen, das Problem zu lösen. Die Theorie von Felipe Massa, dass die Doppel-Diffusoren eine Rolle spielen, warum es so wenige Überholmanöver gibt, teilt Michael nicht. "Ich denke nicht, dass das damit etwas zutun hat", erklärte Michael. Viel mehr ginge es um einen feinen Balanceakt, den die Teams finden müssen, zwischen Technologie und mehr Überholmanöver.

"Wir müssen versuchen die Überholmanöver zu verbessern und gleichzeitig den Fans schnelle Autos, Technologie und Piloten, die damit umgehen können, bieten. Denn die Fans sind nicht an der Strecke, um nur Überholmanöver zu sehen", meinte Michael. Studien, die von der FIA und der FOTA in Auftrag gegeben wurden, haben gezeigt, dass die Fans die schnellsten Autos der Welt sehen wollen. "Wenn sie nur Überholmanöver sehen wollten, dann könnten sie auch auf die Kartstrecke in Shennington gehen", betonte Michael.