"Wer eine Firma so führen würde, wie derzeit die Formel 1 gesteuert wird, der könnte sofort Konkurs anmelden." Niki Lauda nahm abseits des England-GP klare Stellung zu der momentanen Krise in der Formel 1. Laut dem dreifachen Weltmeister hat der Sport durch den Streit zwischen der FIA und der FOTA fast einen Totalschaden erlitten. "Deshalb kann ich nur an alle Beteiligten appellieren, dass jede weitere falsche Bewegung den Sport ruinieren wird. Die großen Persönlichkeiten sollten sich zurücknehmen", erklärte Niki Lauda gegenüber der Welt.

Mosley-Rücktritt fraglich

Vor allem FIA-Boss Max Mosley müsse sich jetzt zurücknehmen. "Die FOTA hat sich festgelegt und die FIA muss konstruktiv bleiben. Mosley muss die Debatte neu vitalisieren. Wenn er das nicht macht, wird von der Formel 1 nicht mehr viel übrig bleiben. Mit Teams und Fahrern zu fahren, die kein Mensch kennt, das wäre eine Lachnummer", erklärte Lauda. Am Mittwoch trifft sich das World Motor Sport Council und die britische Times spekuliert, dass Mosley zurücktreten könnte, unter der Bedingung, dass die FOTA-Teams der Piratenserie einen Riegel vorsetzen.

Niki Lauda glaubt hingegen nicht, dass Mosley seinen Stuhl als FIA-Präsident räumen wird. "Ich halte es für eine komplette Illusion, dass irgendwer in der Formel 1 glauben sollte, dass man ausgerechnet jetzt Max Mosley stürzen könnte. Mosley wurde durch die FIA gewählt und nicht von den Leuten im Fahrerlager der Formel 1. In der FIA kommen die Vertreter der nationalen Automobilklubs zusammen, mit dem Streit in der Formel 1 haben sie gar nichts zu tun", meinte der Österreicher.

Am Donnerstag, einen Tag nach dem Meeting des WMSC, sollen die FOTA-Teams sich zusammensetzen, um weiter an ihren Plänen für eine Piratenserie zu arbeiten. Trotz der heiklen Situation ist Lauda überzeugt, dass man schlussendlich eine Lösung finden wird. "Es wird trotz des ganzen Getöses am Ende zu einer friedlichen und konstruktiven Lösung kommen", so der dreifache F1-Champion.