McLaren Mercedes und Bahrain. Das ist eine schwierige Beziehung. "Vor fünf Jahren haben sie uns hier abgeschrieben", erinnert sich Norbert Haug noch an die Boulevardschlagzeilen von den Silberfackeln, an brennende Motoren und Ausfälle. Im Jahr 2009 ist alles anders.

"Wir haben 56% aller Führungskilometer mit Mercedes-Motoren absolviert", rechnet er vor. "Alle anderen kommen auf 44%. Es liegen drei Fahrer mit Mercedes-Motoren unter den ersten Sechs und es war der dritte Sieg im vierten Rennen. Aber natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn McLaren Mercedes gewonnen hätte..." Aber auch so müsse man die Leistung des Kundenteams Brawn GP und der Motorenabteilung anerkennen.

Mit Platz 4 bestätigte Lewis Hamilton den Aufwärtstrend des Werksteams. "Unter solch schwierigen Bedingungen etwas zu bewegen, ist nicht leicht, aber wir sind auch bei weitem noch nicht dort, wo wir sein möchten", betont Haug. McLaren habe sehr gute Bremsen, einen sehr guten Motor und KERS und einen sehr guten Fahrer, aber im Mittelsektor habe man ganz genau gesehen, dass noch etwas fehlt. "Deshalb wird es in Barcelona schwierig, weil es dort mehr solcher Kurven wie im Mittelsektor von Bahrain gibt."

Entsprechend müsse man noch große Fortschritte machen, was aber Zeit benötige. "In Barcelona wird das Kräfteverhältnis sowieso wieder anders aussehen." Für Haug bedeutet das jedoch nicht zwangsläufig eine Verbesserung seines Teams, ganz im Gegenteil: "Wir werden alle Hände voll zu tun haben, in Barcelona in den Top-10 zu sein", glaubt er. Im Vergleich zu den letzten Tests wäre dies ein großer Fortschritt. "Es kommt bei allen Teams etwas Neues. Auch Brawn wird einen Riesenschritt machen."