Ein paar Mal zog Mario Theissen während des Qualifyings in Shanghai eine Augenbraue nach oben. "Es gab schon ein paar Überraschungen", gestand er, und zwar nicht nur vorne, sondern auch im Mittelfeld. "Auf dieser Strecke funktionieren nicht alle Autos, unseres auf jeden Fall nicht", fuhr er fort. "Es steckt mehr Potenzial drin." Das habe man in Melbourne bewiesen, wo man nach Problemen am Freitag im Qualifying besser aufgestellt war. Das funktionierte in China nicht.

"Wir können momentan noch nicht in die erste Reihe fahren, aber die heutige Leistung war nicht normal", betonte Theissen. Den Grund für die Verschiebungen sieht er zum Teil im neuen Reglement. "Die Autos werden schneller entwickelt als in einem stabilen Umfeld." Das werde sich bei den nächsten Rennen so fortsetzen. "Einzelne Teams kommen mit Entwicklungspaketen, die einen Sprung nach vorne bedeuten."

Auch BMW Sauber hat ein solches Paket für das übernächste Rennen in Spanien geplant. Ob dann schon ein neuer Unterboden und Diffusor zum Einsatz kommen werden, steht noch nicht fest. "Aber selbst wenn, werden wir noch nicht das volle Potenzial ausschöpfen können." Die Entwicklung habe man schon vor dem Urteil am vergangenen Mittwoch begonnen, aber noch nicht beim ersten Aufkommen im Januar. "Heute wären wir froh, wenn wir es da schon gemacht hätten."

Grundsätzlich geht Theissen davon aus, dass der F1.09 kein fundamentales Problem hat. "Wir waren bei den Wintertests und in Melbourne gut unterwegs." Der große Einsatz bei der KERS-Entwicklung sei jedenfalls keine Ablenkung gewesen. "Das läuft komplett in München und funktioniert", betonte Theissen.