Martin Whitmarsh fühlt sich schuldig. Schuldig gegenüber der FIA, den Medien, den Fans und dem Team. Nach der Disqualifikation von Lewis Hamilton beim Australien GP und der Suspendierung von Sportdirektor Dave Ryan trat Whitmarsh am Sonntagmorgen erneut vor die Mikrofone und gestand Fehler seinerseits ein.

"Ich muss mir die Kritik gefallen lassen, dass ich im Urlaub war und nicht eher hier angekommen bin", gab Whitmarsh zu, der das sehr bedauert. "Aber als ich Australien am Sonntagabend verlassen habe, wusste ich nichts von diesem Thema, von dem ich erst am Mittwoch gehört habe, dessen Ausmaß und Verbreitungsgeschwindigkeit ich aber nicht glauben wollte."

Aber selbst wenn er schon am Montag in Malaysia angekommen wäre, hätte sich wohl kaum etwas verändert. Die FIA kurbelte erst am Mittwoch die neuerliche Anhörung an und Lewis Hamilton war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch nicht in Sepang. "Trotzdem wünschte ich, dass ich es irgendwie vorhergesehen hätte."

So wusste Whitmarsh nicht, dass die Rennkommissare aus Australien nach Malaysia kommen würden und es eine weitere Anhörung geben würde. "Bis Freitagvormittag vertrat Dave aber die Meinung, dass er die Stewards nicht belogen hatte", so Whitmarsh. "Am Donnerstagabend bekam ich das Gefühl, dass etwas Ernstes und Peinliches für das Team vor sich ging." Etwas wofür er sich nochmals entschuldigte.

"Ich hatte den menschlichen Instinkt, meine Kollegen, Dave und Lewis, zu verteidigen, aber ich hatte nicht die notwendigen Hausaufgaben dafür gemacht. Das tut mir zutiefst leid", entschuldigte sich Whitmarsh für seine Aussagen vom Donnerstag, als er behauptete, sein Team hätte die Rennkommissare nicht angelogen. "Aber am Donnerstagabend sagte mir Lewis, dass er das Gefühl habe, gelogen zu haben. Bei Dave war das noch nicht der Fall, aber ich dachte über Nacht darüber nach und kam zu dem schwierigen Entschluss, ihn zu suspendieren."