Vor anderthalb Wochen haben Max Mosley und die FIA ihre Vorstellung einer kostengünstigen Formel 1 vorgestellt. Nicht mehr als 33 Millionen Euro soll es nach dem Regelentwurf für 2010 kosten, ein Formel-1-Team zu betreiben. Jedenfalls, wenn man sich der freiwilligen Budgetobergrenze unterwirft.

"Diese Budgetgrenze ist nicht das Problem", sagt Mario Theissen. "Es macht sogar mehr Sinn als zu viele individuelle Restriktionen bei der Technik." Das Problem ist die Zweiteilung des Reglements für Teams nach dem bisherigen Stand mit freiem Budget und Teams unter der Budgetgrenze, die dafür mehr technische Freiheiten erhalten sollen. "Diese A- und B-Liga können wir nicht unterstützen."

Ins gleiche Horn stößt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. "Die eigentliche Frage ist, ob die F1 eine Zweiklassengesellschaft haben möchte." Er persönlich hält dies für den falschen Weg und für verwirrend für die Fans. "Wir würden eine Budgetgrenze für alle Teams unterstützen", fügt Theissen an. "Klar, müssten wir eine gemeinsame Zahl finden, aber das Hauptziel ist es, eine 1. und 2. Liga zu verhindern."

Mit den vorliegenden FOTA-Vorschlägen sieht Theissen eine gute Basis geschaffen, die ab 2011 auch den Einstieg unabhängiger Teams ermöglichen sollte. "Das Konzept einer Budgetgrenze ist nicht schlecht", meint Whitmarsh, "aber wir müssen sicherstellen, dass die F1 konstante, stabile Regeln hat, die für alle gleich sind."

Deswegen wäre Whitmarsh überrascht, wenn es 2010 eine Zweiklassengesellschaft in der Formel 1 geben würde. "Wenn alle Parteien ihre Egos beiseite lassen, sich zusammensetzen und im Sinne der F1 handeln, bekommen wir ein besseres Ergebnis hin."