Dank des späten und spektakulären Einstiegs von Brawn GP in die Testsaison hatte sich für den Formel-1-Auftakt in Melbourne eigentlich eine ordentliche Spannung aufgebaut, danach folgte aber das Zwischenspiel der WMSC-Entscheidungen mit neuem Punktesystem und freiwilligem Budget. Folge war ein Gefecht zwischen FIA und FOTA, das den Saison-Auftakt fast vergessen ließ und das neue Punktesystem erst wieder kippte. Nick Heidfeld kann nicht verstehen, warum das so gehandhabt wurde und ist der Meinung, dass dadurch die positive Spannung auf den Saisonstart verdrängt wurde. "Das war nicht sehr clever", kritisierte er in Melbourne.

Er konnte nur sagen, dass ihn die kurzfristigen Regeländerungen doch überrascht hatten. Einerseits weil es so kurz vor der Saison passierte, andererseits weil es überhaupt passierte. "Mein Verständnis war, dass man Analysen macht und die Fans fragt, was sie wollen. Da habe ich fast niemanden gesehen, der diese neue Regel gut fand. Dementsprechend kann ich nicht nachvollziehen, warum man das einführen wollte", erklärte der BMW-Sauber-Pilot.

Doch damit nicht genug, Heidfeld konnte auch noch mehrere Nachteile aufführen, die das neue Punktesystem mit einem Weltmeister nach Zahl der Siege gebracht hätte. "Zum Beispiel die Tatsache, dass es für mich keinen Sinn macht, den Sieger nach einem anderen System zu küren als den Zweiten, Dritten und so weiter. Des Weiteren kann die Meisterschaft noch früher in der Saison entschieden sein, was das Ganze weniger spannend macht. Von anderen Leuten kamen die Bedenken, dass die Teamorder stärker hervorgerufen wird", meinte er und sah die Vorteile klar in der Minderzahl.