Weniger Aerodynamik, dafür wieder Slicks, diese Mischung scheint sich gegenseitig aufzuheben; zumindest was das Tempo betrifft. So stellte McLaren-Testpilot Pedro de la Rosa - der am Mittwoch Lewis Hamilton Platz machen muss - bei den Tests in Portimao überrascht fest, dass die Pace des MP4-24 der des Vorjahres-Autos mit weit mehr Aerodynamik doch recht ähnlich ist. Seinen Erkenntnissen nach geht es nun zwar langsamer durch schnelle Kurven, weil der Abtrieb einfach fehlt, dafür gleicht sich das in langsamen Kurven durch den Grip der Slicks wieder aus.

"Ich bin überrascht, wie wenig Unterschied die Slicks und das Aero-Paket machen. Das Auto hat bei wenig Speed mehr Grip, also gewinnen wir Zeit, aber verlieren das in den schnellen Kurven wieder. Ich denke, die Rundenzeiten werden sehr ähnlich sein", sagte der Spanier. Was er zudem noch bemerkt hat, ist der größere Grip an der Vorderachse und dass sie auf Richtungsänderungen besser anspricht. "Man muss alles vereinen - wenn man diese Reifen auf das Auto des Vorjahres schraubt, wären wir drei Sekunden pro Runde schneller", meinte de la Rosa.

Die Slicks waren für den Testfahrer ohnehin einer der wichtigsten Punkte an den Neuerungen. "Die Reifen sind der wichtigste Teil, weil sie der das Einzige sind, was den Asphalt berührt", erklärte er. KERS und der verstellbare Vorderflügel brächten ein paar Zehntel, aber die Slicks seien von besonderer Bedeutung. "Wir wissen nicht, wie die Slicks funktionieren, bis wir in Australien sind, denn wir werden unter Winterbedingungen testen. Wir wissen nicht, wie sie bei hoher Streckentemperatur reagieren oder wie stark sie abbauen und wie viel sie grainen. Das ist die kritische Seite. Das hat sich vollkommen verändert." Laut de la Rosa hat sich auch die Arbeitstemperatur der Reifen im vergleich zum Vorjahr geändert.