Es ist schwierig, einem nicht regelmäßigen Formel-1-Zuschauer oder nicht so stark in den Sport involvierten Menschen zu verklickern, warum bis zu 1.000 Menschen rund um die Uhr das gesamte Jahr über arbeiten müssen, damit alle vierzehn Tage zwei Autos anderthalb Stunden im Kreis fahren können. Dieses Argument hat Max Mosley schon oft angebracht, wenn es um die immensen Kosten und den riesigen Aufwand ging, den die F1-Teams und Hersteller betreiben - und, zumindest damit, hatte er Recht. Alle unsere Feldversuche brachten einen erstaunten Gesichtsausdruck beim Gegenüber hervor...

Dass die Kosten zu hoch waren und wohl noch sind, bestätigte der Rückzug von Honda und die Aufbruchsstimmung, die dadurch auch bei den Teams und Herstellern ausgelöst wurde - alle zogen plötzlich an einem Strang und fanden einstimmig erste Lösungsansätze, um die Kosten zu senken. Was Max Mosley schon seit letztem Jahr angedacht hatte, kommt dabei nun zum Zuge: die 1.000 Mitarbeiter sollen sukzessive abgebaut werden, zunächst, indem überflüssiges Personal an der Rennstrecke reduziert wird.

"Es ist in jeder Industrie unvermeidlich, dass man Personal abbauen muss, wenn man Kosten senken möchte", weiß Max Mosley um die Folgen der neuen Regeln und Gangart. "Es gibt einige sofortige Verluste, weil einige Leute momentan an den Rennwochenenden nichts anderes machen, als die Reifen und das Benzin der anderen Teams auszuspionieren." Diese Posten verschwinden auf ausdrücklichen Regelbefehl.

"Aber leider ist Arbeitslosigkeit Teil der Kostensenkung", so Mosley. Andererseits seien 1.000 Mitarbeiter selbst bei guter Wirtschaftslage zu viel gewesen. "Das konnte nicht ewig so weitergehen." Stattdessen glaubt Mosley zukünftig an rund 200 Mitarbeiter pro Team.