Niki Lauda war relativ ratlos, zumindest öffentlich. "Ich habe keine Ahnung, was mit Kimi los ist. Er hat auch heute wieder keine super Leistung gebracht", sagte er uns nach dem Ungarn GP. "Er war nie mit dabei." Die Fehler und Formschwäche des Finnen sind einer jener Punkte, die der ehemalige Ferrari-Rennleiter Cesare Fiorio für den kleinen Durchhänger der Scuderia verantwortlich macht.

"Für mich hat sich in Ungarn gezeigt, was ich vermutet hatte - der Ferrari ist noch immer das beste Auto, nur wurde das in den Rennen zuvor von Fehlern am Kommandostand oder von den Fahrern kaschiert", sagte Fiorio der Motorsport aktuell. Zudem schaffe man es bei der Abstimmung nicht immer, das Beste aus dem Wagen herauszuholen. So verbrachte Ferrari den Jerez-Test nach Hockenheim damit, herauszufinden, warum das Setup beim Deutschland GP nicht stimmte.

Für viele Experten stellt sich derweil noch eine dringendere Frage: wann entscheidet sich Ferrari für einen Titelanwärter? "Ferrari muss sich jetzt endlich entscheiden, auf wen man setzen soll - Massa oder Räikkönen", fordert Fiorio. Die große Frage ist: auf welchen der beiden sollen die Italiener setzen, wenn sie sich denn für einen entscheiden sollten?

Massa schien zuletzt besser in Form zu sein als Räikkönen, der immer nur zwischendurch für ein paar Rennrunden aufwachte und die schnellsten Runden fuhr. "Ich habe das Gefühl, dass er ein bisschen desinteressiert fährt", verriet uns Surer. "Mir scheint es so, dass ihm die Motivation, Weltmeister zu werden, flöten gegangen ist. Letztes Jahr fuhr er immer schneller als Massa, wenn er es wollte. Jetzt ist er weit weg von ihm." Bis auf diese paar Runden im Rennen, wie gegen Rennende in Ungarn, als Fernando Alonso aus dem Weg war.