"Das heutige Rennen müssen wir abhaken", fasste Mario Theissen den Sonntag gelungen zusammen. Zwar konnte Robert Kubica mit Platz 5 wertvolle Zähler ins Ziel retten, doch insgesamt verlief das Wochenende in Magny Cours für BMW Sauber ganz und gar nicht nach Plan. "Unsere Pace war an diesem Wochenende ganz einfach nicht gut genug", sagte Willy Rampf ehrlich. "Trotzdem haben wir die zweite Position in der Konstrukteurswertung verteidigt."

Auch Christian Klien gestand im Gespräch mit motorsport-magazin.com, dass man zu langsam gewesen sei. "Mehr als Platz 5 war nicht drin. Aber es war wichtig, dass er die Punkte geholt hat", so der Österreicher. "Für Nick war es ganz schwierig. Wenn du hinten bist, hast du immer Verkehr, der dich aufhält. Es war nichts zu machen." So beurteilte auch Mario Theissen das Rennen des Deutschen. "Er stand irgendwo weit hinten, von dort geht es nicht."

Ganz besonders nicht, wenn noch Fehler hinzukommen. "Es fing schon schwierig an, weil ich am Start zwei Positionen verloren haben", sagte Heidfeld. "Das konnte ich danach nicht mehr aufholen, denn unsere Pace hat nicht gepasst. Die Autos vor mir sind einen ähnlichen Speed gefahren wie ich, da war nichts zu machen." Jetzt müsse man herausfinden, wieso das der Fall gewesen ist. Den Abstand zu seinem Teamkollegen Kubica sieht er nicht gerne, "aber das Hauptproblem waren die Startposition und der Start." Wenn man von Platz 11 nicht deutlich schneller sei, bleibe man hängen. "Es war unmöglich, die Autos vor mir zu überholen."

Kubica hing im Verkehr

Das gleiche Problem hatte Kubica weiter vorne. "Wir haben hier in Magny-Cours weniger Punkte geholt als wir uns erhofft hatten", bilanzierte er. "Wir wussten, dass die erste Runde rennentscheidend werden würde. Es ist mir nicht gelungen, Jarno Trulli beim Start zu überholen. Ich habe es in Kurve fünf noch einmal außen versucht, aber das hat auch nicht funktioniert." Deshalb sei er froh, Fünfter geworden zu sein.

Die polnischen Fans durften diesmal keinen Sieg bejubeln., Foto: Sutton
Die polnischen Fans durften diesmal keinen Sieg bejubeln., Foto: Sutton

"Wir haben uns bei der Festlegung der Rennstrategie auf Jarno Trulli und Fernando Alonso konzentriert", beschrieb Rampf die Taktik des Polen. "Unser Ziel war es, Robert einen Podestplatz zu ermöglichen." Aber bereits im zweiten Stint habe sich abgezeichnet, dass dies nicht funktionieren würde. "Robert hing hinter Trulli fest, der mit mehr Benzin an Bord unterwegs war und deshalb länger draußen bleiben konnte. Gleichzeitig holte Heikki Kovalainen in dieser Phase auf und konnte Robert bei seinem zweiten Boxenstopp überholen."

Hoffnung für Silverstone

Für das nächste Rennen sind die Weiß-Blauen jedoch guter Dinge. "Die Streckencharakteristik ist in Silverstone ganz anders", sagte Klien. "Die Strecke ist sehr schnell und der Asphalt ist sehr aggressiv. Wir sollten dort komplett andere Verhältnisse und hoffentlich ein besseres Wochenende erleben." Darauf baut auch Heidfeld: "Ich kann mir kaum vorstellen, dass unsere Performance dort so schwach bleibt wie hier."

In der kommenden Woche wird das Team einen Vorgeschmack darauf bekommen, dann testen sie an Ort und Stelle in Silverstone. "Magny Cours hat Besonderheiten, die Abstände sind immer sehr gering und einige Autos kommen damit überhaupt nicht zurecht - das war der Fall", erklärte Theissen, der in Silverstone wieder auf ein gutes Ergebnis baut. "Kanada war die absolute Brandung, jetzt kam ein Wellental, also hoffe ich, dass es wieder nach oben geht."