Michael Schumacher hatte geladen und alle kamen. Groß war der Medienauflauf als der siebenfache Weltmeister am Samstag den Medien ein paar Statements gab. Wichtiges Thema dabei natürlich Max Mosley, dessen Skandal Schumacher als Privatsache abtat. "Ich kenne Max als professionellen Menschen und ich schätze ihn sehr", erklärte er und meinte weiter: "Ich habe mir immer gedacht, dass ich es nicht will, dass die Leute über mein Privatleben sprechen, also gibt es keinen Grund, über anderer Leute Leben zu reden."

Natürlich durfte Schumacher auch über den Sport sprechen, wobei er feststellen konnte, dass die WM aufregend sei und bei seinem ersten Rennbesuch in diesem Jahr bekam er da eine gute Show geboten. "Die Abstände sind so knapp. Man kann nicht sagen, dass einer auf einem anderen Planeten unterwegs wäre. An der Spitze sehen wir einen Dreikampf", sagte er. Besonders stolz ist der siebenfache Weltmeister natürlich auf die Stärke von Ferrari, die sich auch nach seinem Weggang und einigen Änderungen in der Organisation gehalten hat.

Schumacher machte das an einer starken Basis aus. "Wir konnten auch den Weggang von wichtigen Leuten wie Ross Brawn als Technischer Direktor kompensieren. Das war wichtig", meinte er. Und im kommenden Jahr muss das Team sich wieder beweisen, wenn man mit dem neuen Regelwerk zurecht kommen muss. Schumacher erwartet sich viel davon, da der aerodynamische Grip dem mechanischen weichen soll. "Beim Fahren macht das mehr Spaß, da sich das Auto vorhersagbarer und konstanter verhält. Und es wird einfacher, zu Überholen."

Ein bisschen Erfahrung Richtung 2009 hat Schumacher bei den Tests vorige Woche gesammelt, auch wenn er mittlerweile aufgrund etwas zurückgeschraubten Trainings so einen Testtag nicht mehr ganz so gut wegstecken kann. "Früher bin ich 100 Runden bei den Tests gefahren und dann bin ich noch Fußballspielen gegangen. Jetzt muss man mich nach 80 Runden wegtragen", erzählte. Außerdem merke er, wie sich bei Longruns doch hin und wieder Fehler einschleichen. Das passiert ihm auch beim Motorradfahren, wobei er meinte, dass es dazugehöre, dort ab und an auf die Nase zu fallen. "Dafür gibt es ja Sicherheitsausrüstung", sagte er.

Und um es zum cirka 534. Mal klarzustellen, er hat keine Ziele, in der MotoGP bei einem Rennen mitzufahren. "Dass ich eines Tages in der MotoGP antrete, ist völlig unrealistisch, auch wenn das einige Medien schon anders wissen wollen. Für mich wäre es absolut unmöglich, auch nur in die Nähe der Jungs zu kommen, die da vorne mitfahren. Und es käme für mich nicht infrage, ein rechtes Eckfähnchen zu spielen, wie man im Fußball sagt."

Am 24. Juli 2008 gewann Max Mosley den Prozess gegen die Zeitung "News of the World". Die Richter hielten in ihrem Urteil fest, dass die Privatsphäre durch die Berichterstattung nachhaltig verletzt wurde. Insbesondere die Behauptungen der Zeitung über "Bezüge zum Nationalsozialismus" erwiesen sich als unwahr.