Das Gefühl des Glücks war am Samstag nicht im McLaren Motorhome in Barcelona zuhause. Oder wie es Heikki Kovalainen ausdrückte: "Wir sind natürlich mit platz fünf und sechs nicht zufrieden; nicht ich, nicht Lewis und sonst auch niemand im Team." Als Hauptproblem sah der Finne die Tatsache, dass es einfach so eng zugeht und eine kleine Verbesserung bei anderen oder ein eigener Fehler gleich bedeutet, dass Plätze verloren und gewonnen werden. Kovalainen will nun einfach nur angreifen.

Lewis Hamilton konnte sich mit seinem Startplatz auch nicht besonders freuen, obwohl er eigentlich glaubte, eine gute Pace gehabt zu haben. "Ich fühle aber, dass wir eine gute Strategie haben. Es wäre besser gewesen, wenn wir weiter vorne wären, aber wir werden nicht aufgeben", sagte er, auch wenn er nicht wusste, was die Konkurrenz auf der Strategiepfanne hat. Hamilton wunderte, dass er eigentlich recht gute Runden gefahren hatte. "Die erste Runde war ziemlich gut und ziemlich am Limit. Beim zweiten Run war es in vielen Bereichen besser, aber in anderen schlechter", sagte er. Hauptproblem war seiner Meinung nach aber, dass er nach dem Wechsel von Prime- auf Option-Reifen nur drei Zehntel zulegte, während der Rest eine halbe Sekunde gewann.

Die größten Zeitverluste musste Kovalainen und Hamilton im letzten Sektor hinnehmen, doch weder der eine, noch der andere wusste, warum das so war. "Es war hier schon im Winter so, dass sich der erste Sektor gut anfühlt. Auch wenn ich nicht pushe, um mir Grip für den Rest der Runde aufzuheben, ist die Zeit immer gut. Der zweite Split ist auch OK und es stimmt, dass der letzte Sektor der schwächste ist", erzählte Kovalainen, konnte aber über die Gründe eben nur mit den Schulter zucken. Vor allem auch deswegen, weil sich der Abschnitt gut anfühlt. "Es gibt aber keinen Grund zur Sorge. Wir haben eine gute Pace. In Australien haben wir gewonnen und in den anderen Rennen waren wir in bestimmten Teilen auch sehr gut. Wir brauchen nur ein Wochenende ohne Probleme, dann sind wir wieder dabei", meinte der Finne.

Kimi Räikkönen sah Hamilton am Sonntag aber doch etwas außer Reichweite, vor allem mit gutem Start. "Wir kennen die Strategie der anderen nicht. Wenn Kimi aber in der ersten Kurve vorne ist, dann wird er wegziehen und das war es dann für das Rennen", sagte der Brite. Er selbst rechnet mit viel Arbeit, da es in Barcelona schwer ist, anderen nachzufahren, und die Reifen dadurch abbauen. "Man kann nur mitfahren und hoffen, dass man länger draußen bleibt. Ich glaube, wir haben eine gute Strategie und Pace auf dem Longrun. Wir haben die Chance auf das Podest", betonte Hamilton.

Da er als Insider schon zugegen war, durfte Kovalainen auch gleich darüber sprechen, was er von der Leistung bei Renault hält. Überrascht sei er nicht, meinte er. "Als ich dort war, habe ich gesehen, dass sie gut sind und dass es ein starkes Team ist. Das vorige Jahr war schwer, aber sie haben hart gearbeitet. Das Auto ist schnell. Fernando und Nelson waren das ganze Wochenende schnell. Für mich ist es keine Überraschung", sagte er und kündigte ein enges Rennen an.