Erklärungsnot herrschte bei Ferrari nach dem Freitag in Bahrain nicht. Beide Fahrer waren ganz vorne in der Zeitenliste zu finden und Felipe Massa hatte im zweiten Training eine besonders schnelle Runde in den Wüstenasphalt gezaubert. Seine Bahrain-Stärke wollte er aber nicht zum Anlass nehmen, um die FIA gleich um die Aufstockung des Rennkalenders auf 18 Bahrain GP zu bitten. "Ich mag die Strecke, habe gute Erinnerungen, also vielleicht nicht 18 Rennen, aber zehn wäre schon nett", sagte er und hoffte, am Sonntag noch genau das gleiche sagen zu können.

Seine Bestzeit-Runde im zweiten Training nannte er einerseits sehr gut, andererseits aber auch nicht repräsentativ, da er ein anderes Programm fuhr als Kimi Räikkönen. "Ich bin aber eine gute Runde gefahren und fühle mich zuversichtlich für das Wochenende. Kimi und ich sind immer knapp beisammen. Wir haben jetzt mit einer guten Richtung begonnen und die Basis für das Wochenende sieht gut aus", erklärte der Brasilianer. Mit dem Sieg will er aber noch nicht spekulieren, auch wenn Bahrain gerne gut zu ihm ist. Denn ein Blick auf die WM-Tabelle und seine null Punkte würden für ihn einen Podestplatz auch schon zu einem netten Ergebnis machen. "Ich bin mir aber sicher, dass wir auch um den Sieg kämpfen können. Zehn Punkte wären sehr gut."

Ob der Test im Februar an Ort und Stelle ein Vorteil war, konnte Massa allerdings auch nach dem Freitagstraining nicht beantworten, da die Verhältnisse eben völlig andere waren. "Heute war die Strecke schmutzig, es war der erste Tag. Sie war aber an sich schon recht gut. Es ist aber schwer, einen Vergleich zu ziehen. Unser Auto ist ja auch besser als im Winter. Warten wir auf den Sonntag, um zu schauen, ob wir einen guten Job gemacht haben oder nicht", meinte Massa. Davor wartet allerdings noch der Samstag und da hatte er wegen des angekündigten Windes so seine Bedenken. Er hoffte aber, dass die Strecke auch mehr Grip haben wird, weswegen es nicht so schlimm werden sollte.

Kimi Räikkönen brachte den Tag wieder kürzer und bündiger auf den Punkt. Er meinte, dass alles in Ordnung zu sein schien. "Wir haben mit dem Auto etwas herumgespielt und sind recht zufrieden. Wir werden schauen, was wir morgen machen können", sagte der Finne. Ferraris momentane Position bezeichnete er als gut, musste aber anmerken, dass der Samstag ein anderer Tag sein wird. "Wir müssen weiterarbeiten", mahnte er.

Mit den Reifenmischungen war Räikkönen beidseitig gut zurecht gekommen und sah dabei die Februar-Tests schon als kleine Hilfe. "Wir haben ein gutes Auto. Wir wissen, wie sich das Auto bei den Tests verhalten hat, das hilft ein wenig. Wir haben aber insgesamt ein gutes Paket", erklärte er. Die Pole Position am Samstag wollte er für sich nicht ausschließen - zumindest wenn er seine Rundenzeit verbessern kann, wie er trocken betonte. Warum Massa so viel schneller war, wollte er nicht genau wissen, nahm aber an, dass sein Teamkollege einfach nur leichter war. Und zu McLaren meinte er: "Ich weiß nicht, was die machen, aber wir sind mit unserem Auto zufrieden."