Timo Glock ist zurück in der Formel 1. "Es fühlt sich schmerzhaft an", sagt er mit einem Lächeln. Dabei kann er froh sein, dass er sich bei seinem fliegenden Abgang nicht schwerer verletzt hat. "Es zwickt ein bisschen in der Hand. Wir müssen abwarten, wie es sich entwickelt." Seinen Start am nächsten Wochenende in Malaysia sieht er aber nicht gefährdet.

Als Gefahr stuft er die riesige Bodenwelle in der Auslaufzone dennoch ein. "Die sollte auf gar keinen Fall da sein. Ich weiß nicht, ob die hier im Winter Skispringen machen..." Seiner Flugeinlage war ein kleiner Ausritt vorangegangen. "Nachdem Kimi sich gedreht hatte, wollte ich so schnell wie möglich von ihm wegkommen. Deshalb habe ich mehr gepusht, bin dabei etwas neben die Strecke gekommen, habe aber nicht damit gerechnet, dass ich noch mal so einen Schlag bekommen würde. In dem Moment gab es dann den Megaschlag und es hat mich ausgehebelt."

Davon abgesehen verlief sein F1-Comeback relativ unspektakulär. "Man hat weniger zu tun als in der GP2", sagt er. Sein Duell mit Kimi Räikkönen brachte etwas Abwechslung in seine einsame Fahrt auf einer Einstoppstrategie. "Als Kimi angegriffen hat, war mein rechter Außenspiegel heruntergeklappt." Er konnte also nicht sehen, wo und wann der Finne angriff. "Also habe ich meinem Ingenieur gesagt, dass er es mir funken soll, wenn er im TV etwas sehen sollte. Danach hat er pausenlos erzählt, was Kimi macht, damit ich mich verteidigen konnte - das war ganz spannend und ein bisschen Abwechslung."

Ansonsten kämpfte er das gesamte Rennen mit viel Untersteuern, weil sein linker Vorderreifen durch das Graining stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. "Durch den vielen Sprit für die Einstoppstrategie wurde der Reifen so stark zerstört, dass ich viel Untersteuern hatte", verrät Timo. "Ich bin glaube ich keine Runde ohne Graining gefahren." Mit der Einstoppstrategie setzte das Team von Anfang an auf Abwarten. "Wir waren voll bis oben hin und konnten nicht viel riskieren, um die Reifen nicht komplett zu liefern."

Zum ersten Mal kam es Timo schon in der ersten Kurve, dass es am wichtigsten sein würde, das Rennen zu beenden - dann hätten Punkte herausspringen können. "Als Piquet innen durchgehämmert ist, dachte ich mir, dass manchen Leuten vielleicht ein bisschen zu warm ist." Leider habe er aus den Ausfällen kein Kapital schlagen können.