Pole Position für Lewis Hamilton, Platz 3 für Heikki Kovalainen - der Saisonstart hätte für McLaren Mercedes bislang kaum besser laufen können. Tatsächlich hätte er sogar viel, viel schlechter sein können. Noch in der Nacht von Freitag auf Samstag hatten die Mechaniker viel Arbeit. Am Auto von Heikki Kovalainen entdeckten sie ein Getriebeproblem. Früher hätte man einfach das komplette Getriebe ersetzt. Doch seit dieser Saison gilt: die Getriebe müssen vier Rennwochenenden halten. Ein Wechsel zieht eine Strafversetzung um 5 Plätze nach sich.

Umso wichtiger wird die Haltbarkeit der Getriebe. Deshalb führte McLaren eine neue Herangehensweise ein. "Wir haben für dieses Wochenende vier Getriebe gebaut", erklärt Martin Whitmarsh. Zwei für die Einsatzautos und zwei als Ersatz. "Alle vier haben wir für 150 Kilometer auf unserem Prüfstand getestet. Während dieses Tests wurde der Rückwärtsgang bei drei der vier brandneuen Getriebe beschädigt."

Unter Aufsicht und in Rücksprache mit der FIA tauschte McLaren die betroffenen Teile in einer Nacht und Nebel Aktion aus. "Wegen der Wichtigkeit der Getriebe, wollten wir professionell arbeiten, auf Nummer Sicher gehen, aber leider haben wir dabei das Gegenteil bewirkt und die Getriebe beschädigt", kann Whitmarsh heute, ohne negative Auswirkungen, darüber lachen. "Deswegen haben wir 25 Tonnen Fracht dabei. Wir hoffen immer, dass die benötigten Teile enthalten sind."