Eine neue Fahrerpaarung, ein neues Auto, eine neue Saison, aber der bekannte Teamchef. Entgegen vieler Meldungen bleibt Ron Dennis auch in diesem Jahr Chef von McLaren Mercedes, wenn auch sein Arbeitsfokus sich in der letzten Zeit verändert hat. "Martin Whitmarsh erledigt den Löwenanteil der Arbeit als CEO von McLaren, das war schon in den letzten drei Jahren so", betonte Dennis, dem die Pause im Winter offensichtlich gut getan hat. "Also egal wie es in der Zukunft weitergehen wird, es wird ein fliegender Wechsel." Noch bleibt er aber Teamchef, auch wenn dies zu den kleinsten seiner Aufgaben zählt.

In dieser Funktion freut er sich auf eine spannende Saison. "Ich bin sicher, dass wir eine gute Saison haben werden", prophezeite er. "Wir haben keinen Einfluss auf unsere Konkurrenten, aber wir haben das Auto schneller gemacht und verbessert, wo wir Schwächen sahen. Ich glaube, wir haben einen großen Schritt gemacht. Wie konkurrenzfähig wir sind, sehen wir allerdings erst nach den ersten drei Rennen." Mercedes-Sportchef Norbert Haug sieht jedoch "beste Voraussetzungen" für tollen Sport. "Und darum geht es uns." Siege möchte er nicht vorhersagen, "aber im Winter haben alle Vollgas gegeben, waren voll konzentriert."

Ganz besonders die Fahrer, die Dennis erneut als stark einschätzt. "Man kann nie zu starke oder zu konkurrenzfähige Fahrer haben", wollte er nichts davon wissen, ob Hamilton und Kovalainen schwächer oder stärker als Hamilton und Alonso sind. "Das darf man nie in Frage stellen. Man muss die besten verfügbaren Fahrer in die Autos setzen, wenn man Rennen gewinnen möchte." Und das ist ganz klar das Ziel von McLaren. "Wir wollen jedes Rennen gewinnen und die WM holen. Das ist unser Ziel."

Die Chemie zwischen Hamilton und Kovalainen stimme jedenfalls. "Ich gehe davon aus, dass beide sehr gut fahren werden", sagte Dennis. "Heikki wird vier, fünf Rennen brauchen, bis er sein volles Potenzial ausschöpfen kann." Den Grund dafür sieht Dennis in der schwierigen Rookiesaison des Finnen bei Renault. "Er hatte wenig Selbstvertrauen, dann verliert man ein bisschen die Motivation und die perfekte Fitness." In dieses Jahr gehe er besser vorbereitet.

Das gilt sowieso für Lewis Hamilton. "Es ist schwer zu glauben, dass er dieses Jahr mehr unter Druck stehen wird", sagte Dennis. "Letztes Jahr ist er phänomenal mit dem Druck umgegangen. Obwohl er keinen Vergleich hatte, weil es sein erstes Jahr war. Jetzt kann er sich vergleichen. Ich wäre sehr überrascht, wenn er mit weniger Druck dieses Jahr Probleme bekommen würde."