In der 58. Saison der Formel 1-WM stehen 11 Teams und 22 Piloten in den Starpositionen - die Ampeln werden bald erlöschen. Der uneingeschränkte Herrscher über all das ist auch in dieser Saison Bernie Ecclestone. Für die Regeländerungen zeichnet FIA-Präsident Max Mosley verantwortlich und an der Strecke sorgen FIA-Rennleiter Charlie Whiting, Technikinspekteur Jo Bauer und Chefrennkommissar Tony Scott-Andrews für Ordnung. Weder flexible Flügel nach massive Dämpfer sind vor ihnen sicher.

Bereit für die Titelverteidigung., Foto: Sutton
Bereit für die Titelverteidigung., Foto: Sutton

Eine große Veränderung gibt es beim amtierenden Weltmeisterteam. Fernando Alonso hat Renault verlassen. Sein Cockpit an der Seite von Giancarlo Fisichella übernimmt der bisherige Testfahrer Heikki Kovalainen. Der neue dritte Mann ist Ricardo Zonta, ihn unterstützt der junge Nelson Piquet jnr. Hinter den Kulissen blieb alles weitestgehend unverändert. Das Zepter in Enstone und Viry-Châtillon schwingt immer noch Flavio Briatore. Die Technischen Direktoren für die Motoren- und Chassis-Abteilung sind weiterhin Rob White und Bob Bell. Die Aerodynamikabteilung leitet Dino Toso, den R27 designte Chefdesigner Tim Densham und die Teamorganisation übernimmt Teammanager Steve Nielson. Eine neue Rolle hat Pat Symonds. Der Brite rückt als Executive Director of Engineering etwas aus dem Rampenlicht. Für ihn übernimmt Fisichellas Ex-Renningenieur Alan Permane die Position des Chief Race Engineer und des Chefstrategen. Da Alonsos ehemaliger Renningenieur Rod Nelson das Team verlassen hat, erhalten in dieser Saison beide Autos einen neuen Renningenieur. Bei Fisichella übernimmt diese Rolle Dave Greenwood, bei Kovalainen Adam Carter.

Die Roten ziehen alle an einem Strang., Foto: Ferrari Press Office
Die Roten ziehen alle an einem Strang., Foto: Ferrari Press Office

Viel mehr Veränderungen gab es bei Ferrari. Die Abgänge dürften allen bekannt sein: Michael Schumacher, Ross Brawn und Paolo Martinelli sind nicht mehr in Maranello tätig. Auch Rory Byrne ist nur noch Teilzeitarbeiter und Jean Todt ist in die Rolle des Ferrari-CEO aufgerückt. Die neuen starken Männer kommen aus Italien. Stefano Domenicali übernimmt Todts Aufgaben als Sportdirektor an der Strecke. Neuer Technischer Direktor ist Mario Almondo, an der Strecke ersetzt jedoch Schumachers Ex-Renningenieur Luca Baldisseri den Chefstrategen Ross Brawn. In der Chassisabteilung gab es hingegen Zuwachs: Aldo Costa ist für das Projekt F2007 verantwortlich, Chefdesigner war allerdings Nicolas Tombazis, der von McLaren zurückkehrte. Die Aerodynamik entwickelte John Iley. Die Motorenabteilung der Scuderia wird mit Gilles Simon erstmals von einem Franzosen geführt. Bei den Renningenieuren gab es keine Umstellungen. Massa arbeitet weiter mit Gabriele Delli Colli zusammen, Räikkönen bekam Schumachers Ingenieur Chris Dyer zur Seite gestellt. Die Testfahrer blieben erhalten. Luca Badoer ist die Nummer 3, Marc Gené kommt nur noch sporadisch zum Einsatz.

Vier Mann und ihr Auto im Kampf um den WM-Titel., Foto: Mercedes
Vier Mann und ihr Auto im Kampf um den WM-Titel., Foto: Mercedes

McLaren verbuchte für diese Saison zwei wichtige Neuzugänge: Fernando Alonso und die Startnummer 1, die der Spanier von Renault mitbrachte. Der einzige Abgang im Winter war Aerodynamiker Amit Chakraborty, der zu Williams wechselte. Adrian Newey und Peter Prodromou hatten schon vorher ihre Koffer gepackt und waren zu Red Bull gewechselt. Zusammen mit Alonso steigt der langjährige Dennis-Schützling Lewis Hamilton in einen der beiden MP4-22. Entworfen wurde das Auto von der Truppe um Enginering Director Dave Ryan, Chefdesigner Mike Coughlan, Chefaerodynamiker Simon Lacey und Designchef Neil Oatley. Herr über das McLaren Technology Centre ist und bleibt Ron Dennis, in einigen Bereichen aber auch schon Geschäftsführer Martin Whitmarsh. Bei Mercedes-Benz Motorsport hat Norbert Haug das Sagen. Als Motorenchef bei Mercedes-Benz High Performance Engines agiert Ola Källenius. Die Renningenieure für Alonso (Mark Slade) und Hamilton (Phil Pew) sind aus dem Vorjahr bekannt. Wie 2006 baut McLaren Mercedes auf die Testdienste von Pedro de la Rosa und Gary Paffett, der gleichzeitig auch in der DTM starten wird.

Honda ist die Welt nicht genug., Foto: Honda
Honda ist die Welt nicht genug., Foto: Honda

Bei Honda hat sich nur an der Testfahrerpaarung etwas geändert. Die Stammcockpits besetzen immer noch Jenson Button und Rubens Barrichello. Ersatzfahrer ist Christian Klien, neben ihm reifen die britischen Talente James Rossiter und Mike Conway. Die Renningenieure für die Stammfahrer sind Jock Clear (Barrichello) und Andrew Shovlin (Button). Hinter den Kulissen gab es die größte Veränderung bereits 2006. Shuhei Nakamoto ersetzt Geoffrey Willis als Technikchef. Für den RA107 zeichnete Chefdesigner Kevin Taylor verantwortlich. Mit ihm arbeiteten Chefaerodynamiker Mariano Alperin-Bruvera, der stellvertretende Technikdirektor Gary Savage und Entwicklungschef Leo Ress. Die Rolle des Motorenchefs übernahm Tomoharu Tanabe von seinem Landsmann Nakamoto. Das Team wird weiterhin von einem Triumvirat geführt, bestehend aus Teamboss Nick Fry, Sportdirektor Gil de Ferran und Vizepräsident Otmar Szafnauer. Die Verantwortung über das Racing-Programm von Honda trägt Racing-Präsident Hiroshi Abe. Der große Star ist momentan aber die Weltkugellackierung.

Jahr 2 auf dem Weg zur Spitze., Foto: Sutton
Jahr 2 auf dem Weg zur Spitze., Foto: Sutton

BMW Sauber erlebt seit über einem Jahr einen stetigen Zulauf an neuem Personal. Bald ist das angepeilte Personalniveau jedoch erreicht. Verantwortlich für das Projekt ist Motorsportdirektor Mario Theissen, dem sowohl die Chassisfabrik in Hinwil als auch die Motorenabteilung in München unterstehen. Den BMW-V8 überarbeiteten der Leiter Antrieb Markus Duesmann und Motorenchef Tomas Andor. Den F1.07 entwarf Chefdesigner Jörg Zander mit Aero-Chef Willem Toet und Technikdirektor Willy Rampf. Leitender Aerodynamiker ist Seamus Mullarkey, die technische Koordination übernimmt Walter Riedl. Auf der Strecke sind Nick Heidfeld und Robert Kubica die Alleinherrscher, in ihrem Windschatten kleben die Testfahrer Sebastian Vettel und Timo Glock. Die Einsatzautos werden von Giampaolo d'Allara (Heidfeld) und Mehdi Ahmadi (Kubica) betreut. Für das Testteam ist Ossi Oikarinen verantwortlich, der von Toyota zum Team stieß.

Bei Toyota lauern viele Anzugträger im Hintergrund., Foto: toyota
Bei Toyota lauern viele Anzugträger im Hintergrund., Foto: toyota

Bei Toyota haben diese Position Gianluca Pisanello bei Jarno Trulli und Francesco Nenci bei Ralf Schumacher inne. Als Testfahrer verpflichtete man Franck Montagny, der den abgewanderten Ricardo Zonta und den ausgeschiedenen Olivier Panis ersetzt. Die Teamführung ist weiterhin so kompliziert wie eh und je. Tsutomu Tomita fungiert als Teamchef, John Howett ist Präsident von Toyota Motorsport in Köln-Marsdorf. Yoshiaki Kinoshita hat die Rolle des Executive Vice-President, Noritohshi Arai jene des Technischen Koordinators. Tadashi Yamashima ist neuer Vice-Chariman von TMG und allen anderen übergeordnet. Um Auto und Motor kümmern sich noch immer Pascal Vasselon und Luca Marmorini als Technische Direktoren. Die Aerodynamikabteilung leitet neuerdings Mark Gillan, Chefingenieur an der Strecke ist Dieter Gass.

Adrian Newey und sein Windschatten., Foto: Sutton
Adrian Newey und sein Windschatten., Foto: Sutton

Red Bull Racing hat wie immer auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Nach dem Chief Technical Officer Adrian Newey und dem Chefaerodynamiker Peter Prodromou kamen auch Chefdesigner Rob Marshall und Operations Director Keith Saunt an Bord. Weiterhin im hochklassig besetzten Technikbüro angestellt sind der Technische Direktor Mark Smith und Aerodynamikleiter Ben Agathangelou. Bei so viel Ingenieurskunst könnte man fast die Fahrer vergessen. An der Seite von F1-Veteran David Coulthard fährt Mark Webber mit dem RB3. Die Renningenieure sind Guillaume Rocquelin (Coulthard) und Ciaron Pilbeam (Webber). Die Richtung gibt im Team von Dietrich Mateschitz Sportdirektor Christian Horner vor.

Williams will zurück auf die Erfolgsspur., Foto: Sutton
Williams will zurück auf die Erfolgsspur., Foto: Sutton

Das Williams-Team hat so viele neue Leute wie schon lange nicht mehr verpflichtet. Neu ist der Chief Operations Engineer Rod Nelson, der Technikchef Sam Michael an der Strecke entlasten soll. Ebenso neu im Team sind der neue Leiter der Aerodynamikabteilung Jon Tomlinson (er kam von Renault), Amit Chakraborty (er kam von McLaren), Senior Systems Engineer John Russell (er kommt aus Australien) und Chefdesigner Ed Wood (ehemals Prodrive). An der Spitze blieb alles beim Alten: Frank Williams und Patrick Head halten die Zügel fest in der Hand. Als Fahrer schicken sie Nico Rosberg und Alexander Wurz ins Rennen. Die Testfahrerrolle übernehmen Narain Karthikeyan und Toyota-Schützling Kazuki Nakajima. Denn ab sofort steckt im Heck des FW29 Toyota-Power. Die Fahrzeugabstimmung erarbeiten die Renningenieure Tony Ross (Rosberg) und Xevi Pujolar (Wurz).

Dieser Teamkollege hätte Tonio auch gefallen..., Foto: Hartley/Sutton
Dieser Teamkollege hätte Tonio auch gefallen..., Foto: Hartley/Sutton

Der wichtigste Neuzugang der Truppe von Gerhard Berger und Teamchef Franz Tost ist der STR2, den man gut und gerne als RB3 bezeichnen könnte. Auf der technischen Seite ist Technikdirektor Alex Hitzinger für die Organisation des Teams und die Entwicklung zukünftiger Technologien verantwortlich. Sein Vorgänger Gabriele Tredozi hat das Team mit unbekanntem Ziel verlassen. Als Chefdesigner gibt das Team Robert Taylor an, Teammanager bleibt Massimo Rivola. Die Rolle des Chefingenieurs betreut Laurent Mekies. Die Renningenieure von Toro Rosso sind Riccardo Adami bei Tonio Liuzzi und Graziano Michelacci bei Scott Speed. Angetrieben wird der STR2 von einem Ferrari-V8.

Spyker hat eine Armee an Fahrern., Foto: Sutton
Spyker hat eine Armee an Fahrern., Foto: Sutton

Das gleiche Aggregat steckt im Spyker F8-VII von Christijan Albers und Adrian Sutil. Wie üblich beschäftigt Spyker eine Armada an Testfahrern. Neben Markus Winkelhock bekleiden diese Position auch Giedo van der Garde, Fairuz Fauzy und Adrian Valles. Teamdirektor ist Michiel Mol, der die Tätigkeit des Teamchefs Colin Kolles überlässt. Als Chief Technical Officer wurde Ex-Toyota-Mann Mike Gascoyne verpflichtet. Mit ihm arbeiten Technikdirektor James Key und Chefdesigner John McQuilliam. Ein Überbleibsel aus alten Jordan-Zeiten ist Marketingdirektor Ian Phillips. Den Renn- und Testingenieur gibt Dominic Harlow. Für die beiden Autos zeichnen die Renningenieure Jody Egginton (Albers) und Bradley Joyce (Sutil) verantwortlich.

Noch weiß niemand, wie der SA07 aussehen wird., Foto: Hartley/Sutton
Noch weiß niemand, wie der SA07 aussehen wird., Foto: Hartley/Sutton

Super Aguri ist das einzige Team ohne Auto. Der SA07 wird erst in der Woche vor Melbourne vorgestellt, bislang wurde mit einem Interimsauto getestet, das dem RA106 verblüffend ähnlich sah. Teamchef Aguri Suzuki und sein Geschäftsführer Daniele Audetto erwarten dennoch keinen Ärger. Denn für das neue Auto, einen Eigenbau - soweit es das Reglement verlangt -, zeichnen Technikchef Mark Preston, Aerodynamikchef Ben Wood und Chefdesigner Peter McCool verantwortlich. Das zumindest sagt Super Aguri. Neu im Team ist Engineering Director Mark Ellis, der vom Schwesterteam Honda Racing nach Leafield wechselte. Im Auto nehmen Takuma Sato und Ex-Honda-Tester Anthony Davidson Platz. Testfahrer ist Vorjahresstammpilot Sakon Yamamoto. Um die Dienste von Giedo van der Garde streitet sich das Team noch mit Spyker.

Das zwölfte F1-Team von David Richard steigt erst 2008 ein, dennoch ist auch in diesem Jahr das Dutzend komplett. Wie gewohnt ist auch in der Saison 2007 das Team von motorsport-magazin.com unermüdlich und rund um den F1-Globus im Einsatz. Ihr Lieblings-Motorsport-Magazin hat die Wintermonate genutzt, um sich mit neuen Ideen auf die neue Saison vorzubereiten und die Mannschaft abermals zu verstärken. Das motorsport-magazin.com F1-Redaktionsteam von Chefredakteur Stephan Heublein besteht aus Andi Gröbl, Sven Heidfeld, Christoph Jordan, Philipp May, Juha Päätalo, Falko Schoklitsch und Karin Sturm. Gemeinsam machen wir Jagd nach exklusiven Infos, interessanten Reportagen, spannenden Interviews und unterhaltsamen Stories. Für die gewohnt spektakulären und stimmungsvollen Bilder trägt unser Fotografenteam von Sutton Motorsport Images Sorge. Freuen Sie sich auf die Formel 1-Saison 2007, in der die adrivo Sportpresse GmbH, unter der Führung der beiden Geschäftsführer Manuel Sperl und Mike Wiedel, noch einige faustdicke Überraschungen für Sie bereit hält...