Wenn Formel 1-Teams vor dem Saisonstart offen darüber sprechen, dass sie nicht konkurrenzfähig sind, muss das nichts heißen. So wittern einige Fahrer und Experten ein absichtliches Tiefstapeln hinter den Aussagen von Fernando Alonso und Flavio Briatore. Renault sei noch nicht bereit, um Podestplätze und Siege zu holen. Bei der Präsentation in Paris sagte Alonso, dass dem Auto über eine Sekunde fehlen würde, mittlerweile spricht er von einer halben Sekunde.

"Wenn Fernando sagt, dass wir 30 Prozent Siegchance haben, dann ist er zu optimistisch", schlug Flavio Briatore in der Gazzetta dello Sport in die gleiche Kerbe. "Ich sehe unsere Chancen bei rund 25 Prozent." McLaren und Ferrari sieht er nicht in Reichweite. "Wir müssen unsere Position verteidigen und in den ersten drei Rennen Punkte mitnehmen." Erst beim Europaauftakt sollen neue Teile den Angriff auf die vorderen Ränge einläuten. "In Europa kommen einige wichtige Änderungen, die uns nach vorne bringen sollten."

Sollte dieser Plan scheitern und Renault ein ähnlich schlimmes Jahr wie letzte Saison erleben, könnte Fernando Alonso am Jahresende Gebrauch von einer möglichen Ausstiegsklausel machen. Briatore sieht für solche Spekulationen keinerlei Grundlage. "Gibt es eine Möglichkeit, dass wir nicht konkurrenzfähig sein werden? Derzeit sehe ich das nicht so."