Christian Klien hat es gerade noch so geschafft. Sein Honda-Testcockpit hat er verlassen, um wieder einen Stammplatz zu erobern. Doch Force India sagte ab, seine F1-Zukunft sah schlecht aus. Christian hatte jedoch nie Angst um seine Karriere. "Ich stand immer in Kontakt mit Teams", beschwichtigte er bei seinem zweiten Test für BMW Sauber in Barcelona. "Bei Force India dauerte es bis in die erste Januarwoche und zwei Wochen später war schon das Angebot von BMW da." Er habe also nur zwei Wochen in der Luft gehangen, in denen er DTM testete und mit Peugeot über die 24 h von Le Mans sprach.

Der BMW-Deal kam auch für ihn aus dem Nichts. "Aber ein Vertrag bei einem Topteam ist immer eine recht gute Sache", sagte er. Um wieder etwas Rennpraxis zu sammeln, fährt er zudem für Peugeot in Le Mans. Als Testfahrer fährst du recht wenig, wenn du 5, 6 oder 7 Testtag im Jahr bekommst, ist das schon viel." Das bestätigt die Statistik: bislang fuhr Klien an zwei Testtagen für BMW Sauber 75 Runden. Sein Hauptaugenmerk lag darauf, das Setup an seinen Geschmack anzupassen.

Noch hat er aber zu viel Untersteuern in den Highspeedkurven und eine Bremsinstabilitöt. "Aber ich hatte auch nur vier oder fünf Runs, um daran zu arbeiten." Immerhin kennt er nun eine Richtung, in die er beim nächsten Test weiterarbeiten möchte. Das Auto selbst ist gänzlich anders als der Force India oder der Honda aus dem letzten Jahr. "Je besser ein Auto ist, desto einfacher ist es zu fahren", sagt Klien. "Der Force India war viel schwieriger zu fahren. Ein gut ausbalanciertes Auto ist viel einfacher ans Limit zu bringen." Die letzten Zehntel lassen sich aber auch aus einem Topauto nur schwer herausquetschen. "Aber das Auto macht was du willst. Bei anderen bist du teilweise nur Passagier."

Im nächsten Jahr möchte Klien wieder Chauffeur sein, und zwar in einem Stammcockpit. "2009 tut sich einiges auf dem Fahrermarkt", glaubt er. "Es gibt zwei, drei ältere Herren, die wohl aufhören werden. Da muss man im Spiel dabei sein." Deshalb ist er froh, dass er als Testfahrer im F1-Umfeld bleibt. "Es tun sich immer wieder Türen auf. Wenn du einmal weg bist, bist du fertig und musst du einen anderen Karriereweg einschlagen." Noch rechnet sich Christian Klien aber Chancen auf eine Fortsetzung seiner F1-Karriere aus. Auch wenn das 2008 bedeutet: "Viel reisen für Nichts."