Die gute Nachricht zuerst: Nick Heidfeld glaubt, dass sein BMW Sauber F1.08 jetzt viel konkurrenzfähiger ist als beim ersten Test in Valencia. Danach hatte er noch über Balanceprobleme geklagt. Beim letzten Test vor dem Saisonstart gefallen ihm nur die äußeren Einflüsse nicht. "Das größte Problem am ersten Tag war das Wetter, das zweite Problem waren die Reifen", sagte er. "Bridgestone bringt immer viel zu harte Reifen nach Barcelona. Das macht es sehr schwierig."

Davon abgesehen sieht er BMW Sauber als dritte Kraft hinter Ferrari und McLaren. Gerne würde er Fernando Alonso glauben, der BMW Sauber sogar direkt hinter McLaren sieht, aber das hält Heidfeld derzeit noch nicht für realistisch. "Auch wenn es mich freuen würde, wenn er recht hätte." Die restlichen Konkurrenten kann er aufgrund der Ungewissheit der Spritmengen nur schwer einschätzen. "Williams scheint einen großen Schritt nach vorne gemacht zu haben, aber einige ihrer Fabelzeiten waren sicher mit wenig Sprit."

Selbst haben Nick und sein Team seit dem ersten schwierigen Test in Valencia viele Aerodynamikänderungen und Ideen ausprobiert. "Vieles davon hat uns schneller gemacht", verriet Heidfeld. "Aus allen Dingen haben wir gelernt. Doch wir sind nach wie vor nicht am Limit des Autos. Mit ein paar Verbesserungen können wir noch verhältnismäßig große Schritte machen." Wie weit diese das Team tragen werden, müsse die Saison zeigen.

Dennoch gestand Heidfeld im Gespräch mit motorsport-magazin.com, dass die Balanceprobleme vom Jahresauftakt des Team behindert haben. "Es hat uns zurückgeworfen, weil wir nicht da angefangen haben, wo wir es erwartet hatten", so Heidfeld. "Ich dachte, wir fahren raus und haben direkt ein Auto, dessen Balance passt, das sehr schnell ist." Tatsächlich stimmte zu Beginn aber nur die Standfestigkeit. "Der Rest war nicht der Fall." Aber auch so kann Nick etwas Positives an der Situation feststellen. "Wenn man das größere Bild sieht, ist es ein Schritt nach vorne und vor allem in die richtige Richtung."

"Es ist gut möglich, dass wir die Probleme hatten, weil wir das Auto sehr stark verändert haben. Wenn man diesen Schritt nicht macht, kommt man vielleicht nicht an die Spitze." Sondern entwickelt immer fröhlich auf der Stelle vor sich her. "Wenn man das Auto immer nur leicht verändert, immer nur Evolution betreibt, hat man vielleicht weniger Probleme, aber Siege sind dann auch unwahrscheinlich." Irgendwann musste dieser große Schritt kommen. "Und er kommt nicht mit einem Auto, das aussieht wie das letztjährige Modell." Nur so lerne man, was man verbessern müsse.