Die Fakten sprachen für Kimi Räikkönen: Drei Trainingsbestzeiten, zwei Bestzeiten in den ersten beiden Qualifyingabschnitten - der Finne war auf dem Weg zu seiner vierten Saison-Pole. Doch dazu sollte es nicht kommen. Schon in den Trainings war der Abstand zum Zweiten Fernando Alonso nie mehr als ein paar Tausendstel - die Top-4 lagen immer innerhalb weniger Zehntel. Die Pole von WM-Leader Lewis Hamilton kam dennoch etwas überraschend, denn er war es, der bis zum Qualifying am meisten hinterherhinkte.

"Gestern war ein harter Trainingstag", gestand Hamilton, der viele Gedanken an die Untersuchung der Rennkommissare, eine mögliche Strafe verschwendete. "Heute Morgen war ich noch nicht so schnell wie die anderen drei." Selbst zu Beginn des Qualifying habe er noch nicht die Pace seines Teamkollegen gehabt. "Aber ich war zuversichtlich, dass wir schnell genug waren, um die Ferrari zu schlagen." Obwohl die Roten vor allem in den schnellen Kurven sehr stark sind.

"Wir waren vom Beginn des Wochenendes an konkurrenzfähig", bestätigt Jean Todt. Das zeigte sich auch im Qualifying, nur zur Pole reichte es nicht. "Das wäre natürlich besser gewesen, aber alles in allem ist Platz 2 auch ein gutes Resultat", glaubt Räikkönen. "Ganz besonders, wenn man die Unsicherheit bezüglich der Benzinmenge bedenkt." Mit dem Handling seines Autos und dessen Speed ist er zufrieden. "Ich bin zuversichtlich."

Die gleiche Ansage sandte auch Lewis Hamilton in die Welt, immerhin kann er mit einem Sieg den WM-Titel perfekt machen. Weniger gut verlief das Qualifying für Fernando Alonso. "Das ist kein ideales Ergebnis", gesteht er. "Es war ein eigenartiges Qualifying, weil wir in Q1 und Q2 alle nahe beisammen waren, aber in Q3 war ich dann etwas weiter hinten, als erwartet. Aber meine beiden Runden waren gut, also hoffen wir, dass es etwas mit der Benzinladung zu tun hat." Im Rennen können ohnehin alles passieren.

"Wir erwarten Regen", bestätigt Ron Dennis. "Dafür haben wir an der Spitze eine gute Ausgangsposition." Bei Ferrari blickt man einem regnerischen Rennsonntag genauso optimistisch entgegen. "Wir können gewinnen", kündigt Luca Baldisserri an. "Egal bei welchem Wetter."