Colin Kolles war an diesem Wochenende ein Mann weniger Worte. Am Freitag klagte er auf der Pressekonferenz, dass Christijan Albers schon wieder ein Chassis beschädigt hatte, welches man aussortieren musste. Am Sonntag war er sogar noch kürzer angebunden: "Ich bin nicht zufrieden - wir müssen aus den Fehlern lernen."

Davon gab es jede Menge. Den ersten direkt am Start. "Ich hatte ein Elektrikproblem am Start und musste deshalb ins T-Car wechseln", erklärte Adrian Sutil den Aufruhr in der Startaufstellung. Kurz darauf versagte sein Funk. So kam er eine Runde früher an die Box, zur gleichen Zeit wie Christijan Albers. "Die Boxencrew hat tolle Arbeit geleistet und beide Autos abgefertigt", lobte Mike Gascoyne. Doch beim Stopp von Albers ging etwas dramatisch schief. "Er machte einen Fehler - fuhr los, als der Lollipop noch unten war und riss den Tankschlauch heraus", so Gascoyne.

Albers war die Szene sichtlich peinlich - und das zurecht. Christian Danner hat so etwas noch nie erlebt. "Der hatte wohl holländische Zuchttomaten auf den Augen. So weit ich weiß ist die Regel so: Wenn der Lollipop oben ist, fährt man los, wenn er unten ist, fährt man nicht los." Das dürfte zu den Lehren des Niederländers an diesem Sonntag zählen. "Am wichtigsten ist, dass niemand verletzt wurde", sagte Albers. "Ich dachte, dass der Lollipop hochgehen würde." Aber das war nicht der Fall. "Es war relativ chaotisch, weil Adrian gerade in der Box gewesen war. Das ist mir zum ersten Mal passiert und hoffentlich auch zum letzten Mal." Als mahnende Erinnerung dürften die 5.000 Euro Geldstrafe seitens der FIA dienen. Um den Tag der Fehler bei den Orangen abzurunden, erhielt Adrian Sutil noch eine Drivethrough-Strafe wegen Pitlane-Speedings - ausgerechnet bei diesem ominösen Doppelstopp.