Ferrari durfte in Frankreich wieder das Strahlen lernen und das ausgerechnet an dem Tag, an dem der Franzose, der dem Team vorsteht, sein 14-jähriges Jubiläum beim Rennstall feierte. Frankreich liebt eben seine Kinder und achtet darauf, dass es ihnen gut geht. "Heute ist alles perfekt gelaufen, was wir auch gebraucht haben, damit wir so ein Resultat holen konnten. Beide Fahrer hatten großartige Starts und sind dann sehr gut gefahren, während sie untereinander den Sieg ausgefochten haben", meinte Jean Todt. Nach seiner Meinung entschied am Ende dann der Verkehr und die Strategie über den Ausgang. "Was aber wirklich wichtig ist, ist das zwei rote Ferrari vor dem Rest angekommen sind." Mit neun verbleibenden Rennen ist für Todt nun noch alles möglich.

Das denkt sich auch Kimi Räikkönen, der nach wie vor etwas Raum sieht, um das Auto zu verbessern. Doch daran dachte er nach dem Rennen nur kurz. "Endlich. Alles ist in meinem Rennen in die richtige Richtung gelaufen. Es war entscheidend, dass ich beim Start an Hamilton vorbei gekommen bin und danach habe ich immer probiert, an Felipe dran zu bleiben", sagte er. Denn er wusste, dass er später würde stoppen können. Allerdings hatte er beim ersten Stopp Verkehr vor sich, weswegen er davor nicht richtig attackieren konnte. "Beim zweiten Stopp wurde das dann umgedreht und ich kam nach vorne. Von Beginn des Wochenendes waren wir stark und dieser Sieg ist die Belohnung für all die harte Arbeit, die in den letzten Wochen geleistet wurde", sagte Räikkönen.

Felipe Massas war nicht ganz so euphorisch, schließlich war er auch derjenige, der beim Ferrari-Comeback nur den zweiten Platz erreichte. "Ich freue mich für das Team, da es so ein Resultat nach einer schweren Zeit gebraucht hatte", sagte er dann. Er gab aber auch zu, dass ihm der Sieg lieber gewesen wäre und ihm der Verkehr in der entscheidenden Phase des Rennens im Weg war. "Ich wusste, ich musste einen Vorsprung auf Kimi aufbauen, damit ich bei den Stopps vor ihm bleibe. So wie die Autos heutzutage sind, bekommt man Turbulenzen von den Autos, die in gewissem Abstand vor einem fahren, also ist es auch schwierig, die langsameren Autos zu überholen, wenn sie keinen Platz machen", war er etwas verärgert. Denn als er freie Fahrt hatte, konnte er die schnellste Rennrunde fahren.

Mit solchen Nebensächlichkeiten gab sich Luca Baldisserri nicht ab. Er sprach nur von einem "großartigen Sieg". "Nach einer starken Vorstellung im Qualifying haben wir heute wieder gezeigt, dass wir im Renntrim konkurrenzfähig sind, wenn der F2007 komplett freie Fahrt hat", sagte er. Den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage machte er ganz klar am Verkehr aus, wie das auch Massa getan hatte. Doch der Doppelsieg blieb und für Baldisserri war das ein Zeichen dafür, dass in der Formel 1 einfach alles passen muss, damit man vorne ist. "In Indianapolis sind wir nicht gestorben, also ist es auch kein Wunder, dass wir heute wieder da sind. Wir haben an allen Bereichen gearbeitet, wir konnten alle Puzzleteile zusammensetzen und hatten ein perfektes Wochenende."