Eigentlich ist der Indianapolis Motor Speedway die Ferrari-Paradestrecke schlechthin. Seit der Wiederaufnahme in den Rennkalender 2000 saß der Sieger sieben Mal in einem roten Auto. Nur 2001 gewann mit Mika Häkkinen ein Silberpfeil-Pilot in Amerika. Doch was sind diese Statistiken nach dem Großen Preis von Kanada noch wert? Auch hier wurde Ferrari zumindest als ebenbürtig eingeschätzt, doch was folgte, war die Fortsetzung der McLaren Dominanz von Monaco. "Das Rennen ist eine große Herausforderung und es ist kaum möglich, unsere Leistungsstärke im Vergleich zu den anderen Teams vorherzusagen", stapelt McLaren Geschäftsführer Martin Whitmarsh tief, dennoch ist die Ausgangslage für die Silberpfeile für den Großen Preis der USA so gut wie schon lange nicht mehr.

Fernando Alonso wird dankbar sein, dass er und sein Teamkollege auch in Indianapolis aller Voraussicht nach das beste Auto zur Verfügung haben werden. Denn für den Spanier gilt es an diesem Wochenende nicht nur die Ferrari-Serie zu durchbrechen, auch seinen mittelmäßigen siebten Platz aus Kanada will und muss er vergessen machen, um nicht weiter hinter Lewis Hamilton zurückzufallen. Zudem ist auch seine eigene Indy-Bilanz mit Platz fünf 2006 als bestem Ergebnis "katastrophal", wie er schon im Vorfeld des Kanada GP eingestand. "Diesmal will ich deutlich besser abschneiden. Die Zuschauer am Speedway sind sehr begeisterungsfähig und die Atmosphäre dort ist toll. Wir wollen ihnen ein gutes Rennen bieten. Die Strecke verkörpert große Motorsport-Tradition und ich möchte den Siegerpokal von Indianapolis unbedingt in meiner Sammlung haben", sagt Alonso.

Das will natürlich auch Lewis Hamilton, der sich gerade seinen ersten Siegerpokal in Montreal abholen durfte. Dabei freut sich der Formel 1 Neuling bei seiner Indy-Premiere vor allem auf eines:" Ich fahre zum ersten Mal auf diesem Kurs mit der überhöhten Kurve, die es sonst nirgendwo in der Formel 1 gibt", sagte Hamilton. Die Tatsache, dass er als alleiniger Spitzenreiter nach Indianapolis kommt, will er aber nicht überbewerten. Das sei zwar toll, "aber ich muss noch immer viel lernen. Wir haben noch elf Rennen und damit viel Arbeit vor uns. Die Saison hat mir bisher großen Spaß gemacht, aber ich weiß auch, dass im Motorsport nichts vorhersehbar ist und im nächsten Rennen viel passieren kann."