Nico Rosberg hatte schon bei der Verkündung ein mulmiges Gefühl. "Es ist beunruhigend, dass so viele Stadtkurse dazu kommen", sagte er. "Stadtkurse sind immer gefährlicher als normale Kurse. Wenn man auf einen neuen Stadtkurs kommt, ist man darauf angewiesen, dass dort vorher gute Arbeit bei den Sicherheitsstandards geleistet wurde."

Der schwere Unfall von Robert Kubica auf dem halben Straßenkurs von Montreal rief nun natürlich wieder Kritiker hervor. "Das wird die Diskussion wieder anheizen, ob Straßenkurse noch zeitgemäß sind", betont Sven Heidfeld. "Bislang haben alle Fahrer die Mauer in Montreal in einem günstigen Winkel getroffen", sagte Kubicas Teamchef Mario Theissen in Kanada. "Jetzt werden sich die Streckenbetreiber sicher selbst Gedanken darüber machen."

Sven Heidfeld ist sich sicher, dass auf einer normalen Strecke wie Bahrain oder dem Hockenheimring nichts passiert wäre. "Da wäre Robert einfach durch den Kies oder über die Wiese gefahren." Auf Stadtkursen gibt es keine solchen Auslaufzonen, keinen Asphalt, keinen Kies, keine Wiese. "Das ist das Problem bei engen Straßen", weiß Theissen. "Da die neuen Strecken noch nicht gebaut wurden, können wir sie aber noch sicherer machen."

Das ist laut Nico Rosberg auch nötig. "Man hört ja von Brücken und Brunnen und so weiter, wenn es dann regnet und man aufsteigt, geht man ganz schnell mit dem Auto baden."