Eine Bestzeit in einer verregneten Session kann durchaus für Aufregung sorgen, wenn sie durch einen Fahrer erzielt wird, der in einem nicht sehr schnellen Auto sitzt. Doch nach dem kurzen Highlight im Training von Monaco steht in Montreal wieder die harte Realität auf dem Programm und die könnte für Spyker durchaus schwierig sein. "Wir wissen, dass uns noch immer Top Speed fehlt und Kanada ist eine Hochgeschwindigkeitsstrecke. Wir haben aber einige Dinge getestet, die uns in den Bremszonen, der Balance und beim Setup helfen sollten", meint Christijan Albers vor dem ersten von zwei Rennen in Nordamerika.

Doch der Niederländer ist auch überzeugt davon, dass das Team bei den Testfahrten in Le Castellet, wo auch auf einer schnellen Streckenvariante getestet wurde, einige Verbesserungen herausgearbeitet hat. Die Strecke in Montreal liegt ihm jedenfalls. "Ich hatte dort schon gute Resultate; 2005 habe ich mich im Minardi als 15. qualifiziert, was besser war, als wir zu dieser Zeit gehofft hatten. Ich genieße es wirklich, dort zu fahren. Auch der Event an sich ist fantastisch - man ist nur vier bis fünf Minuten von der Stadt entfernt, also gibt es eine gute Atmosphäre."

Wichtig wird es für Spyker laut Albers sein, dass man am kommenden Wochenende keine Fehler macht. "An diesem Punkt der Saison müssen wir auf das B-Auto warten, um uns etwas zu verbessern. Aber jetzt, als Team, müssen wir uns darauf konzentrieren, jedes kleine Detail richtig hinzubekommen, damit wir konkurrenzfähig sind." Ähnliches will auch Adrian Sutil schaffen. Er meint: "Das Ziel muss es sein, Autos hinter uns zu halten, ein sauberes Rennen zu haben und ins Ziel zu kommen."

Sutil ist nach seiner Trainingsbestzeit von Monaco nun mit besonderem Selbstvertrauen ausgestattet, denn die Reaktionen von außen auf das Ergebnis waren auch für ihn außergewöhnlich. "Ich war überrascht. Es war unglaublich, die Reaktion von allen im Team, im Paddock und der Presse zu sehen. Es kamen viele Leute auf mich zu und haben mir gratuliert. Mich hat es gefreut, meinen Namen da oben zu sehen, es ist eine schöne Erinnerung", erzählt Sutil. Doch Montreal ist nicht Monaco und auch er weiß, dass es dort etwas anders werden wird. "Montreal ist anders, da die Mauern nicht so nahe sind und es nicht so eng ist."

Aber so wie sein Teamkollege ortet Sutil Verbesserungen am Auto, die bei den Tests in Le Castellet erarbeitet wurden. "Wir haben das Setup mit niedrigem Abtrieb auf der langen Geraden verwendet, aber die ist nicht so wie in Montreal, da es dort nicht so viele Schikanen gibt. Hoffentlich funktionieren die Entwicklungen aber und wir können so weitermachen wie in Monaco." Dort hatte Spyker mit den Super Aguri und den Toyota gekämpft und Sutil erwartet sich, dass man in Kanada in ähnlicher Position sein könnte.