Der Grand Prix von Spanien bedeutete für Nick Heidfeld den ersten Rückschlag in dieser Saison. Zuerst nahm ihm ein verpatzter Boxenstopp die Chance auf einen Podiumsplatz. Dann beendete auch noch ein defektes Getriebe das Rennen des Mönchengladbachers vorzeitig. Diese Probleme scheinen jedoch schon eine Woche vor dem Grand Prix in Monaco wieder behoben, wie Mario Theissen erzählte: "Den Getriebeschaden an Nicks F1.07 in Barcelona konnten wir noch am Renntag aufklären. Abhilfe-Maßnahmen kamen bereits beim Test in Paul Ricard zum Einsatz. Auch den verpatzten Boxenstopp von Nick haben wir aufgearbeitet und daraus für künftige Zwischenfälle gelernt", verspricht der Motorsportchef."

So geht der derzeit beste Deutsche in der Formel 1 voller Vorfreude in den Grand Prix von Monaco: "An diesem Rennen ist einfach alles spektakulär. Die Kulisse mit all den Yachten, die Stars und Sternchen, die Partys, die Preise leider auch, und natürlich die Strecke selbst." Doch nicht nur das Ambiente im Fürstentum - auch das Rennen selbst ist für Heidfeld etwas besonders: "Man kann nicht wirklich in Worte fassen, wie das ist, mit einem Formel-1-Rennwagen durch diese Häuserschluchten zu fahren. Das Verhältnis von Enge zu Geschwindigkeit spottet einfach jeder Beschreibung, und es gefällt mir sehr."

Dass Nick Heidfeld die Enge des Stadtkurses gefällt, ist auch an seinen Leistungen der vergangenen Jahre in Monte Carlo abzulesen. "Vor zwei Jahren bin ich dort im Rennen Zweiter geworden. Im vergangenen Jahr hatten wir einen Defekt im Qualifying, ich bin von Platz 16 losgefahren und habe als Siebter noch zwei WM-Punkte geholt. Das zeigt: Das Wichtigste ist in Monaco, keine Fehler zu machen."

Gute Vorraussetzungen also für Heidfeld. Denn mit Fehlern hat der Neu-Dreißiger in dieser Saison bisher gegeizt. Hinzu kommt, dass der vierte Platz von Robert Kubica in Barcelona gezeigt hat, dass BMW Sauber weiterhin das drittstärkste Auto im Feld besitzt. Für den Polen ist hat der Grand Prix von Monaco zusätzlich eine besondere Bedeutung: "Ich bin in Monte Carlo mit der World Series by Renault angetreten, aber in diesem Jahr wird es für mich ein Erlebnis werden, dort erstmals zum Formel-1-Rennen zu starten. 2006 bin ich den Formel 1 zwar am Freitag gefahren, aber wegen technischer Probleme nicht viel", erzählte Kubica, der seine starke Leistung in Spanien natürlich gerne wiederholen will.

"Zum ersten Mal seit dem Saisonauftakt in Melbourne ist wieder hoher Abtrieb gefragt, und das ist für mich ein weiterer Grund, mich auf dieses Wochenende zu freuen. Es wird sehr anspruchsvoll werden, und ich bin gespannt, wie gut wir uns schlagen." In der Vergangenheit sei er auf Stadtkurden jedenfalls immer gut zurechtgekommen.

Gut zurechtkommen soll in Monaco auch das Dienstfahrzeug der beiden Piloten. Doch dass es im Fürstentum häufig ganz anders kommt, als man denkt, weiß auch Willy Rampf: "Monaco ist mit keiner anderen Strecke vergleichbar und immer für Überraschungen gut. Die bisher gültige Rangordnung der Teams kann hier durchaus anders aussehen."

Dennoch ist der Technische Direktor zuversichtlich, dass BMW auch im Fürstentum stark sein wird: "Nach dem positiven Test in Paul Ricard denke ich, dass wir gut vorbereitet sind. Monaco ist die Strecke mit der niedrigsten Durchschnittsgeschwindigkeit, deshalb fährt man maximalen Abtrieb. Hoher Anpressdruck ist wichtiger als Effizienz. Aus den vielen langsamen Kurven heraus ist vor allem gute Traktion gefragt. Entscheidend ist zudem, dass das Auto absolut präzise und berechenbar reagiert, denn der kleinste Fehler bedeutet Kontakt mit Leitplanken und damit unweigerlich das Aus", so Rampf.

Deswegen werde man auch bei BMW Sauber speziell für Monaco einige Veränderungen am Boliden vornehmen. "Wir werden hier aerodynamische Modifikationen am Auto haben. Um in den engen Kurven wie der ehemaligen Loews-Kurve noch genügend Lenkeinschlag zu haben, setzen wir eine Vorderachse ein, welche nur für diesen Event entwickelt wurde."