45.000 Zuschauer waren gekommen, um das Ereignis des Wochenendes zu erleben: In einem speziell angepassten BMW Sauber Boliden absolvierte Nick Heidfeld drei Runden auf der 20,8 Kilometer langen Nordschleife des Nürburgrings.

"Diese Fahrt war einfach unglaublich", sagte Nick strahlend. "Ich hatte es mir schon vorher schön vorgestellt, auf der Nordschleife zu fahren. Aber es war noch besser, als ich es erwartet hatte. Diese Strecke ist die schönste der Welt. Am liebsten hätte ich den Tank komplett leer gefahren. Es war ein ganz spezieller Moment, den GP-Kurs in Richtung Nordschleife zu verlassen. Am Bergwerk und auf der Döttinger Höhe hat es mich dann richtig durchgeschüttelt. Diesen Tag werde ich in meinem ganzen Leben nicht vergessen. Zu vielen schönen Kindheitserinnerungen und Rennerfolgen ist jetzt ein weiteres besonderes Erlebnis dazugekommen."

BMW Motorsportdirektor Mario Theissen sah den Tag als eine Hommage an die Fans und die legendäre Rennstrecke an. "Wir hatten Nick eingeschworen, vorsichtig zu sein", sagte er. "'Rundenzeiten waren heute ausnahmsweise mal Nebensache."

Trotz ungewöhnlich harter Bereifung mit reinen Demonstrations-Pneus und kurzer Getriebeübersetzung erreichte Heidfeld 275 km/h Höchstgeschwindigkeit auf der langen Gerade Döttinger Höhe. Die zweite war seine schnellste Runde und dauerte 8:34 Minuten. In einzelnen Abschnitten aller drei Runden wurde der 29-Jährige von einem Kamerafahrzeug begleitet. Entsprechend langsam fuhr Heidfeld in diesen Passagen.

Der F1.06 wurde für die Fahrt auf dem unebenen Traditionskurs auf maximale Bodenfreiheit eingestellt - das sind an der Vorderachse vier Zentimeter, an der Hinterachse acht. Weitere Modifikationen am Fahrzeug wurden nicht vorgenommen. Eine spezielle Maßnahme war indes für den Funkverkehr notwendig: Um sicherzustellen, dass dieser über die gesamte Distanz nicht abreißt, nahm Teammanager Beat Zehnder im Kamera-Helikopter Platz, anstatt wie sonst an der Boxenmauer zu sitzen.

Für Quick Nick sind die Spezialaufträge damit noch nicht beendet. Die Fahrt in der grünen Hölle war erst der Anfang. Am 9. Mai tritt er zu einem Dreikampf der ganz besonderen Art an: Heidfeld, Segler Tony Kolb und Golfer José Manuel Lara treten in Valencia in drei Disziplinen gegeneinander an - Motorsport, Yacht- und Golfsport.

"Das wird ein spannender Tag. Es geht für mich nicht so sehr darum zu sehen, wo die Unterschiede zwischen Motorsport, Segeln und Golf liegen", freut sich Spezialagent Nick. "Vielmehr freue ich mich darauf, die Parallelen aufgezeigt zu bekommen. In der Formel 1 kommt es für uns Fahrer auf Präzision, Konzentration und eine akribische Vorbereitung an. Das ist für Profi-Segler und Golf-Pros ganz sicher nicht anders." Der wichtigste Geheimauftrag folgt ein paar Tage später: dann steht für Heidfeld und BMW Sauber der Große Preis von Spanien auf dem Programm. Nach drei 4. Plätzen in Serie könnte dann ja vielleicht der erste Podestplatz winken...