Innerhalb von sechs Tagen wurden sechshundert Tonnen F1-Fracht um mehr als sechstausend Kilometer von Melbourne nach Kuala Lumpur transportiert. Nach drei Test- und ebenso vielen Renntagen geht es schon wieder weiter. Erneut muss das gesamte F1-Fahrerlager um sechstausend Kilometer verschoben werden - diesmal nach Bahrain.

Im Gegensatz zum Einfliegen und Aufbauen bleibt den Teams nach dem Rennen nicht so viel Zeit. "Ich gehe davon aus, dass die Frachtpacker direkt nach Rennende mit ihrer Arbeit beginnen werden", sagt der verantwortliche Logistiker Yunus Malek. Der Grund ist schnell erklärt: Das nächste Rennen in Bahrain findet nur eine Woche nach dem Malaysia GP statt.

Diese Situation kennen die Teams schon aus dem letzten Jahr. Damals wurden die Rennen allerdings in umgekehrter Reihenfolge ausgetragen. Der Auftakt in Bahrain, das zweite Rennen in Malaysia. "Wir begannen in Bahrain mit dem Abbauen, Einpacken und Einladen unmittelbar nach der Zieldurchfahrt", erinnert sich Renault-Logistikmann Steve Nielsen an das Vorjahr. Das war in dieser Saison nicht anders: Das Rennen endete um kurz von 17:00 Uhr, und schon um 20:30 Uhr gingen die ersten Kisten auf den Weg zum Flughafen. Noch in der Nacht startete das Transportflugzeug, das bereits am Montag in Bahrain gelandet ist.

Während einige Mechaniker die komplexe Ausstattung der Boxen in die Versandkisten und Luftfracht-Container luden, zerlegten andere die drei Rennautos in ihre Einzelteile und machten sie transportfähig. Einige Teile traten allerdings eine andere Reise an. Getriebe und Elemente der Radaufhängungen wurden nicht direkt zum nächsten Rennen geschickt, sondern in die Renault-Werke in Enstone und Viry-Châtillon.

"Erst um zwei Uhr morgens hatten wir es geschafft", sagt Nielsen. Was bei den europäischen Rennen erst in der Nacht von Montag auf Dienstag abtransportiert wird, muss bei den Überseerennen schon am Montagmorgen bereit stehen. Statt zweieinhalb Tagen haben die Mechaniker nur eine handvoll Stunden, um das gesamte Equipment zu verstauen. "Die Container wurden Stück für Stück in Richtung Flughafen verfrachtet, die Mechaniker konnten endlich ins Hotel." Auch die Kunst des Abbauens will eben gelernt sein. "Allerdings standen nur vier Stunden Schlaf auf dem Programm, bevor auch wir uns auf den Weg nach Kuala Lumpur machten." In diesem Jahr geht es in die andere Richtung.