Er soll der neue Alonso werden. Flavio Briatore sieht in seinem neuen Nachwuchsstar Heikki Kovalainen den nächsten hausgemachten Weltmeister. Während andere die Stars einkaufen müssen, würde man bei Renault sie lieber selbst erschaffen. Nach dem ersten Rennwochenende des hoch gelobten GP2-Vizemeisters von 2005 legte Briatore die Samthandschuhe zur Seite und packte die verbale Peitsche aus.

"Kovalainen hatte ein katastrophales Debüt", sagte Briatore gegenüber der RAI. "Man muss realistisch sein: er hat beinahe alles falsch gemacht." Schon im Qualifying lief es für ihn nicht rund, Heikki schied schon in Session 2 aus und musste von weiter hinten starten, als es ein Renault-Pilot sollte. Für das Rennen kündigte er deshalb eine aggressive Aufholjagd an. Die ging aber mächtig in die Hose. Denn die aggressive Fahrweise sah Kovalainen öfter neben als auf der Strecke.

"Das war mein GP-Debüt, aber es gibt nur wenig Erinnerungswürdiges daran", weiß Kovalainen seine Leistung einzuschätzen. "Aber viel zu vergessen." Er habe zu viele Fehler gemacht und seine Performance war nicht kontrolliert genug. "Das nächste Rennen kann nicht viel schlimmer werden."

"Natürlich ist er ein Rookie, aber das gilt auch für Hamilton", stellte Briatore klar. "In den zwei Wochen bis zum nächsten Rennen muss er seine Einstellung ändern und sich verbessern." Das Talent dazu habe er. Während Kovalainen sein Debütrennen als enttäuschender Zehnter beendete, fuhr sein Rookie-Kollege Lewis Hamilton auf Anhieb auf das Podest. "Alles lief heute schief", so Briatore abschließend. "Boxenstopps, einfach alles. Das war nicht gut." Man könnte fast sagen: noch nicht weltmeisterlich.