Beim letzten europäischen F1-Test aller elf Teams vor dem Saisonauftakt in Melbourne zeigte sich das Wetter von seiner guten Seite. Viel wurde zuvor in Jerez und Valencia über das schlechte Wetter, den Regen und die Kälte geklagt, bis auf einen Regenschauer am Montagmittag blieben die Bedingungen in Barcelona aber durchweg gut. Allerdings mussten die harten Bridgestone-Reifen und die neuen Boliden der Teams noch immer keine superheißen Temperaturen überstehen. In dieser Hinsicht beginnt die erste richtige Bewährungsprobe in der nächsten Woche - beim ersten von zwei Dreitagstests in Bahrain.

Die zurückliegende Testwoche sah drei Spitzenreiter. Am Abschlusstag überraschte David Coulthard in seinem RB3 mit der Bestzeit. Bis dahin waren die roten Bullen bei den Wintertests vor allem durch technische Defekte aufgefallen und am Ende der Zeitenliste in Erscheinung getreten. An den ersten beiden Tagen waren zwei alte bekannte in Front: Felipe Massa für Ferrari und Pedro de la Rosa für McLaren Mercedes. Das Kräfteverhältnis bleibt also weiter ausgeglichen, die Spannung groß - denn noch lässt sich nicht abschätzen, was die Zeiten der Teams wirklich wert sind.

Deswegen schieben sich die Fahrer die Favoritenrolle gerne gegenseitig zu. Felipe Massa lobte schon in der Vorwoche das BMW Sauber Team. Dieses wiederum gab das Kompliment direkt zurück und sah Ferrari ganz stark. Bei McLaren Mercedes übte sich Fernando Alonso in Zurückhaltung und meinte, dass man bis zum Saisonstart noch viel zu tun habe. Noch zweimal Bahrain dann wissen wir vielleicht mehr...

Arbeitsprotokoll: Die Testwoche im Rückblick

Renault Ferrari

Fahrer: Fisichella, Kovalainen
Autos: zwei R27
Testprogramm:

  • Boxenstopp- und Tank-Simulationen
  • Qualifying-Abläufe
  • Setup
  • Reifen
  • Aerodynamik, Frontflügel

Besonderheiten: rote Flagge (Fisichella), einige technische Probleme, Getriebeproblem (Kovalainen).

Fahrer: Räikkönen, Massa
Autos: zwei F2007
Testprogramm:

  • Ausdauertests
  • Setuparbeiten
  • Rennsimulationen
  • Entwicklung neuer aerodynamischer Teile

Besonderheiten: kleines Feuer nach Elektronikdefekt (Massa); elektronisches Problem (Räikkönen); Besuch von Michael Schumacher; vorzeitiges Testende (Programm absolviert).

McLaren Honda

Fahrer: Alonso, Hamilton, de la Rosa
Auto: zwei MP4-22
Testprogramm:

  • Boxenstopps
  • Aerodynamik
  • Setup
  • Rennsimulationen

Besonderheiten: keine

Fahrer: Button, Barrichello, Klien
Autos: zwei RA107
Testprogramm:

  • Longruns
  • Akklimatisierung
  • Setup
  • Aerodynamik
  • Boxenstopps

Besonderheiten: fünf rote Flaggen; Motorproblem (Barrichello)

BMW Sauber Toyota

Fahrer: Heidfeld, Kubica, Glock, Vettel
Autos: zwei F1.07
Testprogramm:

  • Arbeit an der Aerodynamik
  • Tests an den Bremsen
  • Diagnostikarbeiten und Systemchecks
  • Setup
  • Stoßdämpfer

Besonderheiten: Kubica ohne Benzin liegen geblieben; Motorproblem (Kubica); rote Flagge (Heidfeld); rote Flagge (Vettel).

Fahrer: Trulli, Montagny, Schumacher
Autos: zwei TF107
Testprogramm:

  • Getriebe
  • Setup
  • Reifen
  • stufenloses Getriebe
  • Long Runs

Besonderheiten: Elektronikproblem (Trulli); Getriebeproblem (Montagny); Routine-Motorwechsel (Montagny)

Red Bull Williams

Fahrer: Webber, Coulthard
Autos: zwei RB3
Testprogramm:

  • Systemchecks
  • Setup
  • Fehlerkontrolle
  • Long Runs

Besonderheiten: Schaden an Gelenkwelle (Webber)

Fahrer: Wurz, Rosberg
Autos: zwei FW29
Testprogramm:

  • Setup
  • Abstimmung auf Nass und Trocken
  • Kühlsystem
  • Stoßdämpfer
  • Getriebe
  • Benzinmanagement

Besonderheiten: technsicher Defekt (Rosberg)

Super Aguri Spyker

Fahrer: Davidson, Sato
Auto: Interimsauto
Testprogramm:

  • Reifen
  • Setup
  • Boxenstopps
  • Long Runs

Besonderheiten: keine

Fahrer: Sutil, Albers
Auto: F8-VII
Testprogramm:

  • Daten sammeln
  • Reifen
  • Setup

Besonderheiten: keine

Toro Rosso

Fahrer: Liuzzi
Autos: STR2
Testprogramm:

  • Systemchecks
  • Roll-Out
  • Shakedown

Besonderheiten: Roll-Out am Dienstag wegen roter Flagge vor Testende ausgefallen.