Sebastian, hast du deine Hausaufgaben zufrieden stellend gelöst?
Sebastian Vettel: Ja, ich war noch in der Box, habe mir die neue Kurve und den Streckenverlauf des langen Kurses angeschaut, weil mit der Formel 3 EuroSerie bin ich ja letztes Jahr hier nur die Kurzanbindung gefahren. Der GP-Kurs hat ja doch noch ein paar Kurven mehr...

Du hast jetzt zwei Monate als offizieller Testfahrer hinter dir - ein schönes Gefühl?
Sebastian Vettel: Es ist schon etwas Besonderes, gerade wenn man das neue Auto zum ersten Mal sieht beziehungsweise dann zum ersten Mal damit fahren darf. Es ist auch toll, wenn man merkt, dass das neue Auto ein Schritt nach vorne ist im Vergleich zum alten Auto. Aber auch, dass man es von Test zu Test immer weiter verbessert.

Hausaufgaben gemacht, ab zum Interview mit uns., Foto: Sutton
Hausaufgaben gemacht, ab zum Interview mit uns., Foto: Sutton

Gutes Stichwort: Wie laufen die Tests bislang für euch?
Sebastian Vettel: Nicht schlecht. Es wird zwar geschrieben, dass wir zu den Favoriten gehören, aber da muss man etwas zurückstecken. Es gibt noch viel zu tun. Wir haben noch einige Probleme, die wir aussortieren müssen. Am Dienstag ist Ferrari mit Räikkönen 155 und mit Massa 108 Runden gefahren - das sind 263 Runden, bei uns waren es insgesamt nur 151. Da besteht also noch ein gewisser Abstand.

Momentan gibt es wieder wahnsinnig viele Diskussionen darüber, was die ganzen Testzeiten und Bestzeiten bedeuten oder bedeuten könnten. In Wirklichkeit lässt sich aber nicht viel vergleichen...
Sebastian Vettel: Ja, es ist Quatsch, darüber zu philosophieren. Jeder macht sein eigenes Ding. Erst im Qualifying sieht man, wer wie schnell ist. Momentan kann man höchstens die Long Runs analysieren und dabei erahnen, ob jemand schwer losgefahren ist.

Für eure Long Runs habt ihr zuletzt von einigen Seiten Lob bekommen...
Sebastian Vettel: Vielleicht wollte man da auch nur ein bisschen von sich selbst ablenken, wer weiß?

Die Saison verspricht dennoch jede Menge Spannung.
Sebastian Vettel: Von der Spannung ist es derzeit kaum zu toppen. Die neuen Reifen haben alles umgeworfen, so langsam haben sich aber Teams und Fahrer daran gewöhnt, schließlich haben sie keine andere Wahl. Ansonsten wurde das Kräfteverhältnis schön durchgemischt - nur wer wo steht ist noch unsicher. Ferrari dürfte wieder vorne dabei sein, auch McLaren und Renault, wobei man Renault noch nicht so richtig einschätzen kann. Warten wir es ab.