Wie lässt sich angesichts des verordneten Entwicklungsstopps überhaupt noch zusätzliche Leistung während der Saison finden?
Philippe Girard: Während der vergangenen Monate haben die Techniker aller Teams an den technischen Modifikationen gearbeitet, die sie der FIA als Homologation der V8-Motoren vorlegen wollen. Läuft die Saison erst einmal, werden sie sich verstärkt dem Mapping, also der Einstellung verschiedener Motorparameter, widmen und Leistungsgewinne bei den Anbauaggregaten suchen. Eine verbesserte Effizienz der Öl- und Wasserpumpen etwa würde ein paar PS freilegen. Und nicht zu vergessen: Wir Treibstoffpartner haben 2007 auch wieder einiges beizutragen.

In welcher Hinsicht?
Philippe Girard: Zunächst indem wir Kraftstoff bereitstellen, der perfekt zur Charakteristik des Triebwerks passt. 2006 lagen die Betriebstemperaturen des Renault R26 sehr hoch, was anfangs zum Verdunsten der leicht flüchtigen Kraftstoff-Bestandteile führte und sich auf die Qualität der Verbrennung auswirkte. Wir fanden eine Lösung, die es ermöglichte, dass das Gemisch auch bei bis zu 20.000 Umdrehungen ohne Probleme zündete. 2007 wird es ähnlich sein. Da die Drehzahlen auf maximal 19.000 limitiert sind, können wir uns auf die Leistungsabgabe bei niedrigen und mittleren Drehzahlen konzentrieren. In diesem Bereich können wir beträchtlich zum Leistungsgewinn beitragen.

Gibt es auch Potenziale bei den Schmierstoffen?
Philippe Girard: Allerdings, das Motoröl trägt wesentlich zur Minderung der inneren Reibung bei. Zu Anfang der Saison werden wir das gleiche Öl wie 2006 einsetzen, um keinerlei Risiken bei der Haltbarkeit einzugehen. Dann beginnt unsere Entwicklungsarbeit. Wir hoffen, im Laufe des Jahres zwei Evolutionen einsetzen zu können. Jede davon könnte die Leistung um drei bis vier PS steigern.